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Medienmachern über die Schulter geguckt

Beim Backstage-Projekt der Landeszentrale für politische Bildung blickten Jugendliche hinter die Kulissen der Badischen Zeitung, von TV Südbaden und SWR 3.  

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Journalist ist für viele Jugendliche ein Traumberuf. Wo und wie Journalisten arbeiten, konnten 23 Mädchen und Jungen zwischen 15 und 18 Jahren beim Backstage-Medienseminar der Landeszentrale für politische Bildung erkunden. An drei Tagen besuchten sie das Freiburger Pressehaus der Badischen Zeitung, das Freiburger Studio von TV Südbaden und den Radiosender SWR3 in Baden-Baden.

"Drei Minuten", ertönt die Regieanweisung über die Lautsprecher. Stefanie Werntgen, die Moderatorin der 18-Uhr-Nachrichten spricht ihren Text wiederholt leise vor sich hin. "Dreißig Sekunden. . ., zehn Sekunden. . ." Die Teilnehmer des Backstage-Seminars sind live dabei im Freiburger Studio von TV Südbaden. "Das sieht im Fernsehen alles viel größer aus", bemerkt die 18-jährige Savera Kang. Die Jugendlichen sitzen auf der Zuschauertribüne und sehen gespannt der Moderatorin und den Kameramänner, die ständig ihren Standort wechseln, zu. Da ertönt die Erkennungsmelodie der Nachrichten und Stefanie Werntgen beginnt ihren Text vorzutragen - routiniert und fehlerfrei. Im Anschluss folgt eine Führung durch die Regie. Dann findet sich Zeit für eine Gesprächsrunde. Nach der Frage, wie TV Südbaden besser auf jugendliche Interessen eingehen könnte, wird den Besuchern angeboten, eine Jugendsendung zu starten. Die Begeisterung ist groß: "Mein Durchbruch im Showgeschäft bei TV Südbaden", freut sich der 18-jährige Philipp Körschges und lacht. In zwei Wochen trifft sich die Gruppe mit Kerstin Osygus, um das Projekt zu starten

Das Backstage-Seminar der Landeszentrale für politische Bildung ist neu. An drei Terminen besuchte die Mediengruppe drei verschiedene Betriebe in Südbaden. Derzeit läuft das Projekt zum Thema Sport und im Frühjahr schließt sich Backstage Wirtschaft an. Zweite Station der Teilnehmer von Backstage Medien ist das Pressehaus der Badischen Zeitung. "Ah, wie geil", sagt Philipp. Auf den Tischen des Konferenzraumes stehen Getränke und Brötchen für die Besucher bereit. "Das würden wir morgens auch gerne mitliefern, aber beim Frühstück müssen wir passen, da der Kaffee und die Brezeln nicht in den Briefkasten passen", leitet Stephan Hoferer seine Dia-Show über die Geschichte der Zeitung ein. Frage und Antwort steht den Besuchern dann BZ-Chefredakteur Thomas Hauser: "Sie können uns vertrauen oder nicht", sagt er und weist damit auf die Macht der Medien hin. Das Gespräch dauert lange, ist voller Interesse und neuer Erkenntnisse. Zum Beispiel geht es darum, wie schwer es ist, objektiv zu berichten. Im Anschluss führte Stephan Hoferer die Gruppe durch die Druckerei des Verlagshauses.

Einmal kreischen in der Radio-Live-Sendung

Beim Südwestrundfunk in Baden-Baden führt Gerold Hug, Programmchef des Senders SWR3, die Jugendlichen durch die Abteilung für das Programm-Layout und das Produktionsstudio. Im Sendestudio dürfen sie sich sogar live am Programm beteiligen: Der Moderator zählt bis drei und die Gruppe kreischt ins Mikrofon.

Eine Woche später trifft man sich zu einem Nachbereitungsseminar. Gezeigt wird der Film, den Christine Menzel, eine der drei Projektleiterinnen, bei den Besuchen in den Betrieben gedreht hat. Dann gibt es eine Feedback-Runde der Teilnehmer. Franziska Harich meint, "bei TV Südbaden waren die Leute am ehrlichsten". Martin zieht andere Schlüsse: "Wenn in einem Medium etwas gesagt wird, muss man es nicht gleich glauben."

Ressort: Zisch

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