Islamistisches Motiv

Mann attackiert Passanten in Österreich mit Messer - 14-Jähriger stirbt

Ein junger Syrer soll im Zentrum der österreichischen Stadt Villach einen Jugendlichen mit einem Messer getötet und fünf Menschen teils schwer verletzt haben. Die Tat war wohl islamistisch motiviert.  

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Blumen und Kerzen am Tatort des Messerangriffs  | Foto: Peter Lindner (dpa)
Blumen und Kerzen am Tatort des Messerangriffs Foto: Peter Lindner (dpa)

In der österreichischen Stadt Villach hat ein Mann auf mehrere Passanten eingestochen und dabei einen Jugendlichen getötet. Das gab die Polizei bekannt. Der Messerangriff ereignete sich am Samstagnachmittag nahe dem Hauptplatz der Stadt im südlichen Bundesland Kärnten. Ein 14-Jähriger kam ums Leben. Im Laufe des Abends korrigierte die Polizei die Zahl der Verletzten von vier auf fünf. Drei von ihnen müssen intensivmedizinisch behandelt werden.

Bei dem mutmaßlichen Angreifer handelt es sich nach Angaben der Polizei um einen 23 Jahre alten Geflüchteten aus Syrien, der eine Aufenthaltsberechtigung für Österreich besitzt. Die Ermittler gehen mittlerweile von einem "islamistischen Attentäter" aus. "Es handelt sich hier um einen islamistischen Anschlag mit IS-Bezug,", sagte Innenminister Gerhard Karner am Sonntag vor Journalisten in Villach. IS ist die Abkürzung für die Terrormiliz Islamischer Staat. Der Täter habe sich offenbar in kurzer Zeit im Internet radikalisiert, sagte der Minister. Nach Angaben der Polizei war die Tatwaffe ein Klappmesser mit einer zehn Zentimeter langen Klinge.

Syrischer Essenszusteller stoppt den Täter

Ein 42-jähriger Essenszusteller, der ebenfalls aus Syrien stammt, beobachtete die Tat. Er habe den Syrer mit seinem Auto angefahren und so den Angreifer wohl von weiteren Tathandlungen abgehalten, berichtete Polizeisprecher Rainer Dionisio. "Das hat dazu geführt, dass wir ihn gleich festnehmen konnten", sagte er.

Im Tumult dachten andere Augenzeugen zunächst, dass der Essenszusteller ein Angreifer sei und schlugen auf sein Auto ein, wie er der "Kleinen Zeitung" erzählte. "Natürlich habe ich jetzt Sorge, dass die Menschen Schlechtes über uns denken, aber wir sind nicht so", sagte er über seine syrischen Landsleute in Österreich.

Reaktionen aus der Politik

Politiker verschiedener Parteien reagierten entsetzt. Man müsse "politisch alle Hebel in Bewegung setzen, dass solche Horrortaten in Zukunft verhindert werden können", sagte Christian Stocker, Chef der regierenden konservativen ÖVP. Herbert Kickl, der Chef der rechten FPÖ, sprach von einem "Systemversagen erster Güte" und warb erneut für seine restriktive Migrationspolitik unter dem Schlagwort "Festung Österreich".

Schlagworte: Herbert Kickl, Christian Stocker, Rainer Dionisio
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