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Zweisprachigkeit

"Manchmal verwechselt man Wörter"

15 von 21 Schüler der Klasse 8c des Freiburger Goethe-Gymnasiums Freiburg sind zweisprachig aufgewachsen. Jasmin Yesilkaya, ebenfalls Schülerin der 8c, hat mit zwei Klassenkameradinnen darüber gesprochen. Am 24.03.2017 habe ich zwei dieser Schülerinnen, Alexandra Maria Jourdan Cristina und Hennah Niazmand zum Thema "Zweisprachiges Aufwachsen" interviewt.  

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Zwei Sprachen gleichzeitig zu lernen, ...ein. Es ist aber vor allem praktisch.   | Foto: Fotolia
Zwei Sprachen gleichzeitig zu lernen, kann manchmal verwirrend sein. Es ist aber vor allem praktisch. Foto: Fotolia
Zischup: Welche Vorteile haben Schülerinnen und Schüler, die zweisprachig aufgewachsen sind?
Alexandra Maria Jourdan Cristina: Ein Vorteil ist, die Sprache, die man neben Deutsch spricht, als Schulfach zu haben. Dann ist es für einen selber leichter im Unterricht und man kann seinen Mitschülern behilflich sein. Ich spreche außer Deutsch auch Spanisch und habe Spanisch als Schulfach.
Hennah Niazmand: Noch ein Vorteil ist, dass man die zweite Sprache, die man neben Deutsch spricht, im Urlaub sprechen kann, wenn sie am Reiseziel gesprochen wird. Zum Beispiel war meine Tante, die auch Afghanisch sprechen kann, letztes Jahr in Afghanistan und konnte sich dort dann problemlos verständigen.
Zischup: Haben Schülerinnen und Schüler, die zweisprachig aufgewachsen, auch Nachteile?
Alexandra: Ja klar, es kann vorkommen, dass man manchmal Wörter verwechselt.
Hennah: Oder man hat einen geringeren Wortschatz im Deutschen als Schülerinnen und Schüler, die einsprachig aufgewachsen sind.
Zischup: Ist die Sprache, die ihr neben Deutsch sprecht, eure Muttersprache?
Alexandra: Ich spreche neben Deutsch auch Spanisch. Und Spanisch ist meine Muttersprache.
Hennah: Die Sprache, die ich neben Deutsch spreche, ist Afghanisch. Sie ist meine Muttersprache.

Zischup : Fühlt ihr euch wohl, wenn ihr eure Muttersprache in der Öffentlichkeit sprecht?
Alexandra: Ich fühle mich wohl, wenn ich in der Öffentlichkeit meine Muttersprache spreche, weil ich fließend Spanisch sprechen kann und wenn ich zum Beispiel mit meiner Mutter in der Öffentlichkeit Spanisch spreche, dann weiß ich, dass sie mich versteht und mir auch auf Spanisch antwortet.
Hennah: Ich fühle mich auch wohl, wenn ich meine Muttersprache in der Öffentlichkeit spreche, da ich fließend Afghanisch spreche. Außerdem ist es praktisch: Ich kann über private Angelegenheiten sprechen, weil mich in der Öffentlichkeit fast niemand versteht.
Zischup: Seid ihr in Deutschland geboren?
Alexandra: Ich bin in der Schweiz geboren und habe dort Deutsch gesprochen und habe später erst, als ich sechs Jahre alt war, Spanisch gesprochen.
Hennah: Ich bin in Deutschland geboren.
Zischup: Sind eure Eltern in Deutschland geboren?
Alexandra: Meine Eltern sind in Deutschland geboren.
Hennah: Meine Eltern sind nicht in Deutschland geboren, sondern in Kabul, in der Hauptstadt Afghanistans.
Zischup: Könnt ihr in eurer Muttersprache schreiben?
Alexandra: Ja, ich wurde, als ich sechs Jahre alt war, privat unterrichtet.
Hennah: Ja, ich habe es, als ich elf Jahre alt war, in einer Moschee in Freiburg gelernt.

Ressort: Schülertexte

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