Mildes Winterwetter
Manche Vögel balzen schon
Bis zu 12 Grad an Neujahr und vielerorts noch keine einzige Schneeflocke: Dieser Winter ist ungewöhnlich warm. Felix Grützmacher vom Naturschutzbund Deutschland erklärt, was dies für die Tiere bedeutet.
dpa
Mi, 4. Jan 2012, 0:01 Uhr
Panorama
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Grützmacher: Die Tiere haben natürlich weniger Kältestress. Sie verbrauchen nicht so viel Energie, um die Körpertemperatur zu halten. Sie verbrennen weniger Fett und müssen nicht so viel Energie in die Nahrungssuche stecken. Besonders viele Vögel, wie der Eisvogel oder die Schleiereule, haben in sehr kalten Wintern Probleme, durch die Schnee- und Eisdecke ausreichend Beute zu fangen.Ganz verrückt ist, dass manche Vögel, wie die Kohlmeise und der Kleiber, schon mit ihren Balzgesängen begonnen haben. Die kommen schon ein bisschen durcheinander durch das warme Wetter. In einem normalen Winter würden sie nie auf den Gedanken kommen, im Dezember mit der Balz zu beginnen – da steht die Nahrungssuche ganz oben auf der To-do-Liste.
BZ: Wird es im Frühjahr oder Sommer wegen des warmen Winters eine Insekten-Plage geben?
Grützmacher: Das ist oft eine Fehleinschätzung. Die meisten Insekten, wie beispielsweise Mücken, sind an sehr kalte Winter angepasst. Klar, Schwächere erfrieren sonst eher, aber da wird das warme Wetter keinen so großen Unterschied machen. Für die Insekten ist es eher schwierig, wenn es starke Temperaturschwankungen gibt.
BZ: Schadet die Wärme manchen Tierarten?
Grützmacher: Eigentlich nicht. Manche Tiere wachen zwar mal aus dem Winterschlaf auf, das passiert aber auch in kälteren Wintern. Zum Beispiel Fledermäuse sind kurzzeitig mal wach und man sieht sie auch in wärmeren Phasen in normalen Wintern mal fliegen. Dann schlafen sie aber wieder ein. Dadurch, dass mehr Vögel, die das ganze Jahr in ihrem Gebiet bleiben, wie Kohlmeise und Sperling, überleben, sind im Frühjahr vielleicht weniger Brutplätze für die Zugvögel übrig. Aber das dürfte kein besonders großes Problem sein.
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