"Manche sind ein bisschen irritiert"
ZISCHUP-INTERVIEW mit Anna-Lena Hochulli, Auszubildende zur Elektrikerin, über ihre Berufswahl und Frauen im Handwerk .
Yule Volk, Klasse WAG-9, Walter-Eucken-Gymnasium (Freiburg)
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Immer mehr Frauen werden im Beruf handwerklich tätig, darunter auch Anna-Lena Hochulli. Sie arbeitet bei VDV Freiburg, einer Elektrofirma. Auch in den Sozialen Medien ist sie sehr aktiv und hat jetzt innerhalb eines Jahres fast 10 000 Follower für ihren Account "elektrikerin_2020" gewonnen. Zischup-Reporterin Yule Volk aus der Klasse WAG-9 des Walter-Eucken-Gymnasiums in Freiburg hat die 19-Jährige interviewt.
Hochulli: Sehr gerne. Also, ich bin in der Ausbildung zur Elektrikerin für Energie und Gebäudetechnik. Durch einen Freund der Familie, der Elektromeister ist und sich um die Elektrik bei uns zuhause kümmert, habe ich meinen Berufswunsch entdeckt. In einem Gespräch mit ihm fragte er mich, wie meine Pläne nach der Schule so aussehen. Zu dem Zeitpunkt war ich in der neunten oder zehnten Klasse und mir noch nicht so sicher, was ich später beruflich machen möchte, geschweige denn, in welche Richtung es gehen sollte. Er erzählte mir, wie toll sein Job sei, und dass ich ja bei ihm im Betrieb eine Ausbildung machen könnte. Daraufhin haben wir uns auf ein Praktikum geeinigt. Abgesehen davon, dass ich eine tolle Zeit mit dem Team hatte, haben mir die Tätigkeiten sehr gefallen. Ich war selbst etwas unsicher, da ich in der Schule nie gut in Physik war und auch so wenige Berührungspunkte mit Strom und so weiter hatte. Aber es war so faszinierend, dass es mich nicht mehr losgelassen hat. Daher folgte dann ein zweites Praktikum, woraufhin ich dann meinen Ausbildungsvertrag unterschrieb.
Zischup: Das freut mich sehr für dich, dass du den passenden Job gefunden hast. Ich denke, es ist auch sehr interessant, eine Frau im Handwerk zu sehen, das ist ja leider nicht sehr häufig. Doch wie ist die Reaktion der Kunden, wenn sie dich zum ersten Mal sehen?
Hochulli: Es gibt solche und solche... Die einen sind fasziniert davon, freuen sich total und wollen viel wissen, die anderen sind ein bisschen irritiert, trauen mir das vielleicht auch nicht zu, sind skeptisch, ob ein Mädchen das kann. Aber grundsätzlich sind alle Reaktionen durchweg positiv, was für mich auch immer eine mega Motivation ist.
Zischup: Okay, das ist schön zu hören, dass die Leute fasziniert davon sind, und die anderen kannst du ja mit deiner Arbeit überzeugen. Du bist auch auf Instagram sehr aktiv und postest dort fleißig aus deinem Alltag. Kannst du uns sagen, wie viele Follower du hast und wie lange du schon im Social-Media-Bereich unterwegs bist?
Hochulli: Also ich bin seit dem 2. Oktober 2020 mit diesem Account auf Instagram aktiv und habe in dieser Zeit über knapp 10 000 Follower gesammelt.
Zischup: Wow, das ist echt viel in solch einer kurzen Zeit, das schafft nicht jeder. Gratulation an dich! Doch ich habe auch erfahren, dass du dich an deinem Knie verletzt hast. Was genau ist da passiert und kannst du wieder arbeiten gehen oder geht das gar nicht mehr?
Hochulli: Ich bin umgeknickt und dabei ist mir die Kniescheibe rausgesprungen, wodurch viel im Knie zerstört wurde. Daher musste das Knie operiert werden. Danach dauert es recht lange, bis ich wieder fit bin. So eine Verletzung braucht viel Zeit und Ruhe und dann viel Training. Und wenn das alles erledigt ist, kann ich wieder arbeiten, worauf ich mich jetzt schon sehr freue.
Zischup: Das hört sich nicht gut an. Ich freue mich auch, wenn du wieder arbeiten kannst! Gute Besserung!
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