Interview mit einer Tierschützerin
"Manche Menschen machen mir mehr Angst als Tiere!"
Wenn es um Tierschutz geht, ist Yvonne Kolakowski Tag und Nacht bereit, etwas zu unternehmen. Linda Lüttin und Nadine Eckert aus der R8b der Fürstabt Gerbert Realschule haben die Friseurin getroffen und zum Thema Tierschutz interviewt.
Linda Lüttin, Nadine Eckert, Klasse R8b & Fürstabt-Gerbert-Schule St. Blasien
Di, 18. Dez 2012, 11:34 Uhr
Schülertexte
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Zischup: Was tun Organisationen, die Tieren helfen?
Kolakowski: Sie klären die Gesellschaft auf. Unter anderem schützen wir auch Tiere, die vom Aussterben bedroht sind, wie zum Beispiel der Weiße Tiger, von dem es nur noch wenige Exemplare gibt. Tierschützer setzen sich für den Tierschutz ein, doch das Problem in Deutschland ist, dass Tiere vor dem Gesetz als Gegenstand betrachtet werden. Solche Organisationen versuchen auch, dies im Gesetz zu ändern, damit die Tiere gerecht gehalten werden. Tierschützer sorgen für artgerechte Haltung. Wenn Tiere nicht artgerecht gehalten werden, kümmern sich Tierschützer darum. Wir vermitteln auch Tiere. Täglich versuche ich zehn bis 20 Hunde zu vermitteln, doch davon finden täglich nur einer bis zwei Hunde ein neues Zuhause. Dass wir nur so wenige Hunde vermitteln, liegt daran, dass viele Leute die Tiere bei Züchtern zu einem viel zu hohen Preis kaufen, obwohl die Tiere meistens schon überzüchtet sind. So kommt es auch, dass die Lebenserwartung einer Deutschen Dogge nur noch fünf Jahre beträgt. Normalerweise werden diese Tiere bis zu zehn Jahren alt.
Zischup: Gibt es bestimmte Tiere oder Fälle, an die Sie sich erinnern und die Sie sehr geschockt haben?
Kolakowski: Ja, einmal wurde ein Hund an einem Motorrad angebunden und durch die Straßen gezogen. Ebenfalls schockierend sind die Tötungsstationen, die es in Spanien, Italien, Frankreich und Portugal gibt. In Tötungsstationen werden Tiere von der Straße eingesammelt und zusammen in einen viel zu kleinen Käfig gesperrt. Sie werden nicht medizinisch versorgt und bekommen nur das nötigste an Futter. Es kommt auch vor, dass sich Tiere gegenseitig zerfleischen. Einmal war eine trächtige Hündin in einer Tötungsstation und der Tierschutz versuchte mit allen Mitteln, diese Hündin zu befreien. Zum Schluss haben wir es dann
doch noch geschafft. Wenn ein Welpe in solch einer Tötungsstation geboren wird, liegt die Überlebenschancen bei eins zu 100.
Zischup: In welchen Organisationen engagieren Sie sich?
Kolakowski: In der Parenas-Pfotenhilfe. Das ist eine Tierschutz-Organisationen speziell gegen Tötungsstationen.
Zischup: Was halten Sie von Tierversuchen?
Kolakowski: Ich bin der Meinung, Tierversuche sollten abgeschafft werden.
Zischup: Mit vielen Kosmetikprodukten werden Tierversuche gemacht. Woran erkennt man Produkte, bei denen das nicht der Fall ist?
Kolakowski: Im Internet gibt es Listen, die man sich herunter laden kann. Auf ihr stehen Produkte, die für Tierversuche angewendet.
Zischup: Ist es hilfreich, darauf zu achten, dass man diese Produkte vermeidet?
Kolakowski: Es ist sicherlich hilfreich, darauf zu achten und diese Produkte zu vermeiden. Als einzelne Person kann man nur wenig erreichen, es müssten schon mehrere Leute mitmachen, denn es sind meist große Konzerne, die unter anderem auch Tierversuche durchführen. Es verändert sich nur nichts, weil alle wegschauen.
Zischup: Welche Tiere sind am meisten von Tierversuchen betroffen?
Kolakowski: Am häufigsten definitiv Affen und Mäuse und teilweise auch Hasen.
Zischup: Wie kann man den betroffenen Tieren in Not mit einfachen Mitteln helfen?
Kolakowski: Man kann immer helfen zum Beispiel mit Decken, Halsbändern, Zeckenhalsbändern, Medikamenten und Spenden. Nicht wegschauen,
Aufklärung der Gesellschaft. Wenn man Tierquälerei sieht, sollte man eine Tierschutz-Organisation benachrichtigen.
Im Internet findet man mehr Informationen unter
- http://www.parenaspfotenhilfe.ch
- http://www.deutschertierschutz.de
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