Account/Login

Zischup-Interview

"Manche greifen Polizisten an"

Zischup-Reporter Jonas Hauser und Linus Schweigert sind Schüler der Klasse 8c an der Max-Planck-Realschule Bad Krozingen. Sie interviewten Herrn Manfred Bluhm, Jugendsachbearbeiter der Polizei, zum Thema "Jugendkriminalität".  

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
Körperverletzung gehört zu den häufigsten Delikten unter Jugendlichen.   | Foto: dpa
Körperverletzung gehört zu den häufigsten Delikten unter Jugendlichen. Foto: dpa

Zischup-Reporter Jonas Hauser und Linus Schweigert sind Schüler der Klasse 8c an der Max-Planck-Realschule Bad Krozingen. Sie interviewten Polizeihauptmeister Manfred Bluhm, Jugendsachbearbeiter beim Polizeiposten Ehrenkirchen, zum Thema Jugendkriminalität.

Zischup: Wie viel Prozent Ihrer Fälle haben mit Jugendlichen zu tun?
Bluhm: Ich habe zu 100 Prozent mit Jugendlichen und Heranwachsenden zu tun. Mein Aufgabenbereich sind Kinder, Jugendliche und Heranwachsende. Hier habe ich den Teil der Repression und die Prävention zu bewältigen.

Zischup: Wie kommen Jugendliche an Drogen, Waffen und Alkohol?
Bluhm: Sie kennen Orte, an denen Drogen verkauft werden, kaufen manchmal Drogen von Kumpels. Den Alkohol besorgen sich die Jugendliche manchmal vom Elternhaus ohne Wissen der Eltern, manchmal fragen sie auch Erwachsene vor den Geschäften, ob sie ihnen den Alkohol kaufen oder sie bekommen ihn von Erwachsenen, die sich nichts dabei denken. An Waffen kommen Jugendliche manchmal im Elternhaus ran, wenn diese sie nicht ordnungsgemäß verschließen.

"Heute wird auf den,

der am Boden liegt,

oft weiter eingeschlagen."

Zischup: Was für eine Art von Kriminalität kommt am häufigsten vor?
Bluhm: Diebstähle – Ladendiebstähle und Rollerdiebstähle –, Schwarzfahren, Körperverletzung und Sachbeschädigung sind die großen Bereiche.

Zischup: Was denken Sie, aus welchem Grund Jugendliche kriminell werden?
Bluhm: Es gibt verschiedene Möglichkeiten, warum Jugendliche kriminell werden, zum Beispiel ein schlechtes Elternhaus, kultureller Hintergrund und schlechte Freunde und viele weitere Gründe.
Zischup: Steigt die Kriminalität von Jugendlichen?
Bluhm: Derzeit geht die Kriminalität von Jugendlichen und Heranwachsenden statistisch eher zurück. Es ist so eine Art Wellenbewegung, mal steigt die Kriminalität in Baden-Württemberg und mal sinkt sie.

Zischup: Wenn Sie ein neues Gesetz zum Thema Kriminalität von Jugendlichen machen könnten, was wäre das für ein Gesetz?
Bluhm: Vielleicht, dass die Eltern sich intensiver um ihre Kinder kümmern sollten. Vor allem sollten Eltern erst dann Kinder kriegen, wenn sie bereit dazu sind.

Zischup: Wurden sie schon einmal von einem bewaffneten Jugendlichen angegriffen?
Bluhm: Ja, das passiert immer wieder, zum Beispiel auf einem Fest, wenn man als Jugendsacharbeiter unterwegs ist und es zu einem Konflikt kommt. Wenn so etwas passiert, muss die Polizei, auch mal Gewalt anwenden, um den Jugendlichen unter Kontrolle zu bekommen. Dann folgt eine Anzeige gegen den Jugendlichen.

Zischup: Was passiert, wenn ein Jugendlicher mit Drogen, Waffen und hochprozentigem Alkohol erwischt wird?
Bluhm: Ich würde ihm die Sachen selbstverständlich abnehmen und sofort die Eltern informieren. Je nachdem könnte es anschließend auch zu einer Anzeige gegen den Jugendlichen und den entsprechenden Verkäufer kommen.
Zischup: Was finden Sie an der Kriminalität von Jugendlichen am schlimmsten?
Bluhm: Am schlimmsten finde ich Gewaltanwendungen, wenn Jugendliche brutal auf andere einschlagen, ob jung oder alt. Leider ist das mit der Gewalt heute nicht mehr so wie früher. Denn wenn es früher einen Konflikt mit einer körperlichen Auseinandersetzung gegeben hat und einer auf dem Boden lag, wurde dieser in Ruhe gelassen. Heute ist es leider häufig so, dass auf den, der am Boden liegt, weiter eingetreten und eingeschlagen wird.

Zischup: Wie stehen Sie zu ihrem Beruf?
Bluhm: Der Beruf als Jugendsachbearbeiter bei der Polizei macht mir trotz aller Widrigkeiten heute immer noch sehr viel Spaß.

Ressort: Schülertexte

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare


Weitere Artikel