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"Man hat mit kreativen Menschen zu tun"

Matti Maerz hat seinen Onkel Christian Biehl interviewt und mit ihm über seinen Job bei einer Plattenfirma gesprochen. .  

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Matti Maerz und Christian Biehl mit dem Soundtrack zum Minecraft-Videospiel  | Foto: Christine Maerz-Biehl
Matti Maerz und Christian Biehl mit dem Soundtrack zum Minecraft-Videospiel Foto: Christine Maerz-Biehl
Christian Biehl arbeitet bei Black Screen Records in Köln als A&R- sowie Produktions- und Produktmanager. Die Plattenfirma ist spezialisiert auf Schallplatten, CDs und Kassetten mit der Musik von Videospielen, sogenannte Gaming Soundtracks. Außerdem veröffentlicht das Plattenlabel japanische Musik. Im Interview mit seinem Neffen Matti Maerz berichtet er von seiner Arbeit.

BZ: Beschreibe bitte kurz deine Arbeit.
Meine Arbeit ist, dass ich mit Gaming-Studios oder Komponisten kommuniziere, die einen Soundtrack zu einem Videospiel gemacht haben und den gerne veröffentlichen wollen. Das machen wir sowohl auf Vinyl-Schallplatten sowie CDs und Tapes, aber auch digital. Und wir kümmern uns darum, dass die Musik auf die verschiedenen Tonträger gepresst wird, dass das Cover gestaltet wird und dass die Sachen zum Kunden kommen.

BZ: Wie bist du zu diesem außergewöhnlichen Job gekommen?
Ich habe mich immer schon sehr für Musik interessiert und habe während des Studiums im Plattenladen und später bei der ersten und dann bei der zweiten Musikfirma gearbeitet. Und dann bin ich über Bekannte zu Black Screen Records gekommen. Vorher habe ich immer Rockmusik gemacht und erst dann Soundtracks beziehungsweise Game Soundtracks.

BZ: Was findest du so faszinierend an diesem Job?
Mir gefällt, dass es sich nicht nur um Musik dreht. Auf der einen Seite arbeitet man mit Komponisten und mit den Studios zusammen, die die Musik aufnehmen. Aber es gibt eben auch noch die zweite Ebene, das sind die Games, und damit muss man sich auch beschäftigen. Dadurch arbeite ich nicht nur im Bereich Musik, sondern auch im Bereich Gaming.


BZ: Und was dieser Job was andere Jobs nicht haben?
Dass man sich mit künstlerischen, kreativen Sachen beschäftigen kann. Ich glaube, würde ich andere Produkte verkaufen, hätte ich nicht so eine emotionale Verbindung zu dem, was ich tue. Und man hat mit kreativen Menschen zu tun und nicht mit drögen, langweiligen Leuten, sondern mit Künstlern, die für das brennen, was sie tun. Dann ist es ein ganz anderes Arbeiten, als wenn jeder zum Beispiel nur über Schrauben spricht.

BZ: Was war die beste oder tollste Schallplatte, die du je mit deiner Firma produziert hast?
Das Spiel heißt "Headbangers. Battle of the Dancers". Dabei treten Tauben gegeneinander an und tanzen. Das ist ein ganz lustiger Soundtrack, bei dem die Tauben auch singen. Er ist musikalisch sehr vielseitig. Und auch das Artwork, die künstlerische Gestaltung, ist ganz toll, die Schallplatten sind bunt. Ich habe das ganze Projekt geleitet, und es hat mir auch deshalb ganz viel Spaß gemacht, weil es ganz tolle Leute waren, mit denen ich zusammengearbeitet habe.

BZ: Welche Schallplatte war bisher die schwierigste?
Es kommt immer wieder vor, dass sich ganz viele Probleme ergeben, zum Beispiel, dass die Aufnahmen nicht gut genug sind und dann im Studio noch ganz lange bearbeitet werden müssen oder dass wir uns beim Artwork ganz viel vorgenommen haben und das nicht klappt. Zum Beispiel wollten wir mal, dass Schallplattenhüllen golden glänzen, aber dann hatten die Designer ganz viele Probleme, die Druckdaten fertig zu machen. Dann hat sich die Veröffentlichung um Monate verspätet, aber wir wollten es genauso machen, wie wir es uns vorgenommen hatten. Und das hat halt gedauert, und das war zwischendurch auch frustrierend. Umso toller ist es aber, am Ende das Produkt, also die Schallplatte, in der Hand zu halten.

BZ: Kommen wir zu der letzten Frage. Spielst du persönlich auch Videospiele, und wenn ja, welche?
Natürlich tue ich das. Ich hätte gerne noch viel mehr Zeit, um Computerspiele zu spielen. Ich habe eine Switch und ich glaube, dass jeder Mario Kart am tollsten findet, weil es viel Spaß macht, es mit sechs, sieben oder acht Leuten zu spielen. Das ist immer eine riesen Party. Ansonsten habe ich ganz viele tolle kleine Games durch meinen Job kennengelernt, die gar nicht so bekannt, aber unfassbar kreativ, lustig und bunt sind. Da bin ich dann auch meinem Job sehr dankbar, weil ich solche Sachen ohne ihn gar nicht gefunden hätte.

Ressort: Zisch-Texte

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