Zischup-Schreibwettbewerb Frühjahr 2015

"Man erfährt fast alles aus dem Privatleben"

Millionen Menschen nutzen WhatsApp und Facebook. Es gibt aber auch Menschen, die nichts davon brauchen. Der Regisseur Wolfgang Berthold zum Beispiel. Schülerin Samira Ernst sprach mit ihm über seine Abstinenz.  

Zu den Kommentaren
Mail

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
Wolfgang Berthold ist Regisseur und nutzt weder Facebook noch Whatsapp.   | Foto: privat
Wolfgang Berthold ist Regisseur und nutzt weder Facebook noch Whatsapp. Foto: privat
Zischup: Warum hast du weder WhatsApp noch Facebook?
Berthold: Ich weiß bei WhatsApp nicht, was das soll. Im Prinzip funktioniert das doch wie iMessage. Und das ist sowieso beim iPhone dabei. Und ich habe gelesen, dass WhatsApp das irgendwie speichert und das will ich nicht. Und bei Facebook sind es verschiedene Aspekte: Man erfährt dort fast alles aus dem Privatleben. Auch in meinem Job erfährt man viel über das Leben von Menschen, aber das ist eigentlich alles nur offiziell. Außerdem, so finde ich, sollte man sich die Mühe machen, auch Menschen zu kontaktieren. Und das nicht nur, weil Facebook einem sagt, dass jemand Geburtstag hat und man dieser Person gratulieren sollte.
Zischup: Schreibst du viele Mails? Und telefonierst du viel?
Berthold: Ja, ich schreibe wahnsinnig viele Mails. Meine Vormittage kann ich damit gut füllen. Da ist natürlich viel Kram für die Arbeit dabei. Ich regle eigentlich fast die ganze Korrespondenz über Mails. Oder rufe eben auch viel an.
Zischup: Haben viele deiner Freunde Facebook?
Berthold: Ja, schon. Aber inzwischen habe ich eher das Gefühl, dass es wieder zurückgeht. Früher gab es eher StudiVZ. Das war dann erst mal groß und wurde durch SchülerVZ erweitert und irgendwann wurden die dann von Facebook abgelöst. Aber ich merke im Moment eben, dass es weniger wird, vor allem, weil ich jetzt mehr Visitenkarten bekomme. Vor einer Weile war das eher so, dass jemand zum Beispiel bei einer Premierenfeier fragt: ’Hast du Facebook?’ Und ich: ’Nein’. In so einer Situation weiß man erst mal nicht, wie man in Kontakt bleiben soll. Schließlich will man auch nicht gleich Telefonnummern austauschen. Irgendwann habe ich dann entschieden, Visitenkarten machen zu lassen und die zu verteilen. Und in letzter Zeit bekomme ich eben relativ viele Karten.
Berthold: Was hältst du denn davon, dass Facebook und WhatsApp von so vielen Menschen genutzt wird?
Berthold: Eigentlich ist mir das egal, jeder kann machen was er will.
Zischup: Bist du denn froh, WhatsApp und Facebook nicht zu nutzen?
Berthold: Ich wache morgens nicht auf und denke ’Juhuu ich bin nicht auf Facebook’. Aber früher wurde immer behauptet, dass man es in meinem Job nicht schafft, wenn man kein Facebook hat. Ich bin der Gegenbeweis.
Zischup: Wirst du irgendwann die Netzwerke benutzen?
Berthold: Nein.
Zischup: Bekommst du die Internet-Trends mit?
Berthold: Nein, eigentlich bekomme ich das nur durch Zeitungen oder ähnliche Medien vermittelt.

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare


Weitere Artikel