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Malen für den Frieden

Sechste Klasse des Angell-Gymnasiums steuert ihren Teil zum "Biggest Painting in the World" bei.  

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Die Pausenhalle des Angell-Gymnasiums dient als Atelier.  | Foto: Bamberger
Die Pausenhalle des Angell-Gymnasiums dient als Atelier. Foto: Bamberger

Ein bunt bemaltes Stofftuch, das auf dem Boden der Pausenhalle der Angell-Schule liegt, wird sich bald auf den Weg nach Japan machen. Gerade sind 45 Mädchen und Jungen der sechsten Klasse damit beschäftigt, die letzten weißen Stellen auszumalen. Für die Aktion "The Biggest Painting in the World" senden 116 Schulen aus 31 Ländern ihre Kunstwerke nach Hiroshima, wo sie zusammengenäht werden. Das 3000 Quadratmeter große Bild wird dann bei der offiziellen Gedenkfeier zum 70. Jahrestag der Atombombenabwürfe präsentiert.

Der Badener Roland Binz brachte das Projekt ans Freiburger Angell-Gymnasium und lässt es damit zum einzigen Vertreter Deutschlands werden. Binz arbeitet bei der Dettmar Cramer Foundation des ehemaligen deutschen Fußballtrainers, der die Sportart in Japan beliebt machte. Als Cramer die Organisatorin des "Biggest Painting in the World", Hiroko Kawahara, und ihre gemeinnützige Organisation "Earth Identity Project" kennenlernte, begann er mit seiner Stiftung das Schulprojekt für den Frieden zu unterstützen. Binz, der bei der Aktion für den europäischen Raum zuständig ist, erklärt: "Durch die Kunst befassen sich die Kinder auf eine besondere Art mit dem Thema Frieden, das in japanischen Schulen viel stärker betont wird als in anderen Ländern. Auch beim Fußballspielen ging es Cramer nie nur um Leistung. Er sagt: Freundschaft ist wichtiger als Toreschießen".

Dem Kunstlehrer Manuel Frattini, der selbst familiäre Bindungen nach Japan hat, gefällt, dass die Schülerinnen und Schüler merken, was für eine Reichweite ihre Kunst haben kann: "Hier geht es nicht nur um eine kleine Note oder eine Ausstellung für die Eltern. Das hier ist echt." Im Unterricht beschäftigten sich die Kunstklassen mit den Fragen: "Was ist Frieden? Was ist Harmonie?" und zogen dann den Bogen zur Harmonie in der Farblehre. Ein paar Schüler schlugen ausgehend von dem Symbol ineinander greifender Hände vor, bunte Farbbänder zu malen, die sich miteinander verschlingen. "Es dürfen sich auf den Farbfeldern aber nicht zwei gleiche Farben berühren", erklären Florian (11) und Marlen (12), die gerade gemeinsam einen Bereich in grün ausmalen. "Wir versuchen Komplementärfarben als Kontraste nebeneinander zu setzen", ergänzt die 12-jährige Maxima während sie ihre Lieblingsfarbe zusammen mit einem besonderen Kleber mischt: "Damit hält die Farbe auch, wenn es in Japan nachher regnet", sagt sie.

Die Kunstlehrerin Kim Sauer erzählt, dass das Paket mit den Stoffbahnen aufgrund des Poststreiks erst eine Woche zuvor in Freiburg ankam. Doch alle sind zuversichtlich, das fertige Kunstwerk auf dem Schulfest am 28. Juli an Roland Binz übergeben zu können. "Es ist uns eine Ehre als UNICEF-Schule mit besonderem Kunstprofil dieses Projekt zu unterstützen", so Friedrich Klute, Gesamtschulleiter des Angell-Montessori Zentrums.

Ressort: Freiburg

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