Mal besser, mal schlechter ausgestattet
Was Südbadens Schulen an IT-Ausrüstung benötigen, weiß niemand genau / Vereinzelt aber gibt es schon Unterricht mit Tablets.
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Die Kommunen, Träger der meisten Schulen im Land, müssen daher tief in die Tasche greifen, um ihre Gebäude für den künftigen digitalen Unterricht auszurüsten. Es genügt nicht, mobile Geräte wie Tablets anzuschaffen, die Klassenzimmer müssen zudem vernetzt werden. Die Kosten für eine solche IT-Infrastruktur sind hoch – das erfährt die Stadt Freiburg derzeit bei der Umrüstung des Friedrich-Gymnasiums, in die 57000 Euro Euro fließen. Aber sie steht auch besonders unter Druck: Dort arbeitet Patrick Bronner – der Lehrer, der gerade den deutschen Lehrerpreis erhalten hat, weil er seine Schüler mit Smartphones arbeiten lässt.
Hört man sich bei den Staatlichen Schulämtern um, so wechseln die Standards von Ort zu Ort beträchtlich – und es sind keineswegs Schulen im ländlichen Raum, die hinter der Entwicklung hinterherhinken. In der Seelbacher Grund- und Werkrealschule beispielsweise wird schon seit einem Jahr mit Tablets unterrichtet.
Einen richtigen Überblick, wie groß der Nachholbedarf der Schulen allein in Südbaden ist, hat freilich niemand – weder die Staatlichen Schulämter noch die Kreismedienzentren. Seelbach ist gewiss noch eine Ausnahme. Doch auch am Technischen Gymnasium der Hans-Thoma-Schule in Titisee-Neustadt gibt es jetzt eine Tablet-Klasse – dabei haben sich der Kreis und das Land die Kosten geteilt. Das Land hat zudem einen Schulversuch mit Tablets an Gymnasien gestartet, an dem das Marta-Schanzenbach-Gymnasium in Gengenbach teilnimmt. In Grenzach-Wyhlen haben die Realschule und das Lise-Meitner-Gymnasium zwei digitale Klassenzimmer in Betrieb genommen – bezahlt von der Stadt. Gleiches gilt für Bonndorf, wo der Stadt die IT-Ausstattung ihres Schulzentrum mehr als 100 000 Euro wert war. Oder Emmendingen: Im Zuge von Schulsanierungen wurden interaktive Whiteboards installiert, wobei Spenden von Unternehmen ein wenig die Finanzlast der Stadt gemildert haben.
Weil die Kosten an ihnen hängen bleiben, werden die Kommunen Wert darauf legen, dass um die rechtliche Zulässigkeit des Milliardenprogramms der Ministerin Johanna Wanka nicht allzu lange gestritten wird: Sie können das Geld vom Bund gut brauchen. Joachim Sproß, bei der Stadt Lörrach zuständig für Schulen, sieht in der Computerausstattung eine kommunale Daueraufgabe – zumal Medienbildung jetzt auch verstärkt im Bildungsplan steht. Kultusminister Susanne Eisenmann (CDU), die ebenfalls auf diese Vorgabe verweist, hat deshalb signalisiert, dass sie das Bundesprogramm begrüße. Es gebe aber noch offene Fragen bei der Finanzierung des Programms – und der Verteilung des Geldes.