Kolumne
Männliche Tiere enden häufiger ausgestopft
Es liegt nicht an Machos in der Museumsleitung: Männliche Tiere werden öfter präpariert als weibliche. Besucher bekommen dadurch allerdings ein unvollständiges Bild von der Natur.
Mo, 11. Nov 2019, 15:58 Uhr
Panorama
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![Seltener Anblick in Museen: Ein präpar...sweibchen und ihre Jungen (Archivbild) | Foto: Thomas Kunz Seltener Anblick in Museen: Ein präpar...sweibchen und ihre Jungen (Archivbild) | Foto: Thomas Kunz](https://ais.badische-zeitung.de/piece/0a/b0/14/8e/179311758-w-640.jpg)
Bei jungen Katzen ist es schwierig, das biologische Geschlecht zu bestimmen. Bei anderen Arten, ausgewachsenen zumal, ist das deutlich einfacher: Der Hahn hat einen Kamm, die Henne nicht. Der Löwe hat eine Mähne, die Löwin nicht. Der Erpel hat bunte Federn, die Ente nicht. Und vielleicht ist es genau diese problematische Definition durch die Abwesenheit bestimmter Merkmale, die in den Naturkundemuseen zu einem Ungleichgewicht geführt hat: Die ausgestopften Tiere, die in den Sälen und den Archiven Staub fangen, sind deutlich häufiger Männchen.
Dass Museumschefs eisenharte Machos sind, ist aber eher nicht der Grund dafür. Männliche Tiere streifen oft mehr umher, tappen also eher in Fallen. Sie lassen sich durch weibliche Balzrufe leicht anlocken. Manchmal sehen sie auch einfach eindrucksvoller aus mit ihren bunten Federn und mächtigen Geweihen. Und so ein Anglerfisch, bei dem das Männchen nur als winziges Anhängsel am Weibchen klebt, ist in der Tiefsee nun mal auch nicht ganz einfach zu fangen. Diego heißt heute Kira.