"Mädchen schneiden besser ab"

JUZ-INTERVIEW: Armin Castello über ordentliche Menschen und Tipps zum ordentlich Werden.

Do, 28. Nov 2002
Zisch

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Hilfe, wie halte ich mein Zimmer in Ordnung? JuZ-Mitarbeiter Martin Müller holte sich von dem Freiburger Psychotherapeuten Armin Castello Tipps zum ordentlich Werden und fragte ihn nach dem Geheimnis ordentlicher Menschen.

JuZ: Herr Castello, sind Leute mit aufgeräumten Zimmern bessere Menschen?
Castello: Menschen, die ihr Zimmer aufräumen, haben zunächst mal die Zeit und die Muse dafür und ihnen gefällt es besser, in Ordnung zu leben. Vermutlich haben sie dafür gute Gründe und spüren eine gewisse Motivation, Ordnung zu halten. Ein wichtiger Grund ist aber auch eine gewisse Gewohnheit. Oft sind es Menschen, die ein relativ enges Zeitkorsett haben und deshalb einfach Ordnung halten müssen. Die Standards für Sauberkeit werden schon ziemlich früh im Leben angelegt. Und treffen Menschen mit unterschiedlichen Standards aufeinander, wie beispielsweise in einer Wohngemeinschaft, ist Ärger programmiert.

JuZ: Wer ist ordentlicher, Mädchen oder Jungs?
Castello: Es gibt eine unveröffentlichte Studie, in der es hauptsächlich um das Äußere einer Person geht. Wozu ja Ordnung auch gehört. Und hier schneiden Mädchen signifikant besser ab. Der Grund hierfür könnte darin liegen, dass Frauen sich im Moment noch eher über ihr Äußeres definieren, als das Männer tun.

JuZ: Was kann ich tun, dass mein Zimmer ordentlich bleibt?
Castello: Aufräumen. Zunächst muss Ihre Motivationslage geklärt werden. Will ich das überhaupt? Machen Sie sich dann eine Liste, welche Gründe es gibt, ihr Zimmer aufzuräumen. Man schließt sozusagen mit sich selbst einen Vertrag. Ordnung muss definiert werden: der abgeräumte Tisch, die saubere Küche oder das gemachte Bett. Dann wird ein Aktionsplan erstellt: Ab jetzt werde ich folgendes tun, um den Zustand zu erreichen. Aber ganz wichtig ist zunächst mal, die Grundmotivation für sich selbst zu kennen.

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