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Der SC Freiburg hatte Tom Bartels für den Neujahrsempfang engagiert

LEUTE IN DER STADT: Tom Bartels, Reporter im WM-Finale.  

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Kein Motivationsproblem: Tom Bartels  | Foto: Michael Bamberger
Kein Motivationsproblem: Tom Bartels Foto: Michael Bamberger

"Mach ihn! Mach ihn!! Er macht ihn!!!" Wer ans Finale der Fußball-Weltmeisterschaft zurückdenkt, hat Tom Bartels im Ohr. "Ich weiß, dass das mein Karrierehöhepunkt war", sagt der 49-jährige Sportreporter. Brasilien, Maracanã-Stadion, die deutsche Mannschaft triumphiert. Egal wie die nächsten Weltmeisterschaften in Russland und Katar verlaufen – so eine Konstellation wie im vergangenen Jahr ist nicht zu toppen.

Der SC Freiburg hat Tom Bartels engagiert, um beim Neujahrsempfang am Samstagabend zwei Interviewrunden zu leiten. Einmal sitzt DLF-Chef Christian Seifert auf dem Sofa der Jazzhaus-Bühne (siehe Seite 21), dann SC-Trainer Christian Streich, Torhüter Roman Bürki und Innenverteidiger Pavel Krmas, der schweigsame Schreck aller Interviewer. Bartels hat sich perfekt vorbereitet, kennt die finanzielle Situation des SC, die jüngsten Testspielergebnisse und die lokalen Protagonisten. Die Gespräche könnte man live im Fernsehen senden.

Vorbereitung erforderte auch das WM-Finale am 13. Juli 2014. "Ich will Informationen, die nicht jeder hat", sagt Bartels. Eine Woche lang hatte er Zeit, sprach mit Co-Trainer Hansi Flick und DFB-Spielbeobachter Urs Siegenthaler, sammelte Wissenswertes zu Spielern, deren Frauen und Kindern. "Ich wusste ja, dass die nach dem Schlusspfiff auf dem Rasen sein würden." Sogar die Gesichter von Politikern, Funktionären und deren Verhältnis untereinander hat er studiert – für den Fall, dass einer ins Bild kommt.

Die Anspannung war so groß wie die Freude darüber, das Endspiel kommentieren zu dürfen. Sätze, die er nach Bedarf abrufen kann, bereitet er nicht vor. Bartels vertraut lieber auf seine mehr als 20-jährige Erfahrung und auf seine Schlagfertigkeit. Nur den Satz für den Schlusspfiff hatte er sich – inspiriert von der Christusstatue auf dem Corcovado-Berg – zurechtgelegt: "Deutschland ist zurück im Fußball-Himmel." Ansonsten hat er sich wie seit einem Jahrzehnt auf den Ex-Profi Gerrit Meinke als Assistenten verlassen.

Er wäre gerne selbst Fußballprofi geworden

Geboren in Celle und aufgewachsen bei Osnabrück hat er nach dem Abitur eine Banklehre absolviert und dann an der Sporthochschule in Köln studiert. Gekickt hat er in der Verbandsliga und, ja, Profi hätte er schon gern werden wollen. "Es hat halt nicht gereicht." Seine Diplomarbeit schrieb er über den Karlsruher SC. Nach einem Praktikum beim Westdeutschen Rundfunk und Heribert Faßbender blieb er im Sportjournalismus hängen. 1996 holte ihn Marcel Reif zum Privatsender RTL, wo er Champions-League und Skispringen live kommentierte, von 2003 an auch noch 50 Spiele pro Saison für den Bezahlsender Premiere. Seit 2006 ist er wieder bei der ARD, kommentiert Bundesliga und Länderspiele und gehört zum Moderatorenteam von "Sport im Dritten". Er lebt ihn Köln, ist verheiratet und hat zwei Söhne.

Nach der WM jetzt wieder über Hoffenheim oder den SC zu berichten, bereite ihm "keine Motivationsprobleme". Sport fasziniere ihn, egal ob Regionalliga oder Landesturnfest: "Da gibt es oft die viel spannenderen Typen."

Spannend können auch die Superstars sein. Als Bartels den Bayern-Stürmer Carsten Jancker interviewte, ließ der ihn mitten im Gespräch einfach stehen. Und Torhüter Oliver Kahn konstatierte 2003 nach der Bayern-Niederlage auf Schalke den Mangel an Eiern. Elf Jahre vor dem WM-Finale hatte Bartels also schon Geschichte geschrieben.

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