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Zischup-Interview

"Lichter, die vom Himmel fallen"

Die 16-jährige Chantalle Brückel, Schülerin am Erasmus-Gymnasium in Denzlingen, war für drei Monate zum Schüleraustausch in Norwegen. Torben Ruch, Chantalle Cousins, befragte sie zu ihrer Zeit in Norwegen.  

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Polarlichter am Himmel   | Foto: dpa
Polarlichter am Himmel Foto: dpa
Zischup: Wie bist du ausgerechnet auf Norwegen als Land für einen Schüleraustausch gekommen?
Chantalle: Es zieht mich einfach nach Norwegen, wieso weiß ich selbst nicht so genau. Ich bin ein absoluter Fan von der Landschaft und der Natur hier, außerdem mag ich die Sprache. Mein Plan, eventuell später mal in Norwegen zu studieren, war auch ein Auslöser, es mal länger als nur ein paar Tage zu probieren.
Zischup: Wie hast du den Austausch organisiert?
Chantalle: Ich hatte mich Ende Juli 2014, also vor mehr als einem halben Jahr, bei der Organisation IST beworben, von der ich dann zuerst zu einem Interview eingeladen worden bin. Dabei ist mir alles genau erklärt worden und mein Englisch wurde geprüft. Danach kam ein Brief, in dem stand, dass ich angenommen war. Zur weiteren Vorbereitung zählte dann, meinen Gasteltern einen Brief zu schreiben und eine Schulerlaubnis einzuholen. Das nächste halbe Jahr blieb ich immer in Kontakt mit der Organisation. In dieser Zeit machte ich auch einen Norwegisch-Kurs, um zumindest die Grundlagen zu lernen.


Zischup:
Wie war es in deiner Gastfamilie?
Chantalle: Ich habe erst relativ spät erfahren, in welche Gegend von Norwegen es geht. Daher konnte ich erst recht spät Kontakt zu meiner Gastfamilie aufnehmen. Meine Gasteltern wohnen in Sortland, einer Stadt auf den Vesteralen. Das ist eine Inselgruppe in Nordnorwegen. Sie haben eine Farm auf dem Land mit fünf Pferden, zwei Hunden, Hasen, eine Katze und ein paar Hühnern, was für mich als Tiernarr absolut super war.
Zischup: Was hast du alles erlebt?
Chantalle: Hier alles zu erzählen, was ich dort erlebt habe, würde wahrscheinlich zu viel sein, aber ich erzähle mal von meinen Highlights. Vor dem Flug zu meiner Gastfamilie, besuchte ich ein Orientierungsseminar in Oslo. Wir lernten zwei Tage lang Norwegisch und schauten uns die Stadt an. Diese Stadt finde ich einfach toll. Die Wanderung auf den Berg Steiroheia mit dem Ausblick auf die Felsenlandschaft war sehr beeindruckend. Außerdem habe ich von dort zum ersten Mal seit meiner Ankunft in Sortland die Sonne gesehen. Da Sortland zwischen Bergen liegt, sieht man hier im Tal nicht vor Februar die Sonne. Ich habe auch die Polarlichter gesehen, die haben mir wahnsinnig gut gefallen.
Zischup: Wie sehen die Polarlichter aus?
Chantalle: Das sind Lichter, die vom Himmel fallen, in den Farben Blau, Grün, Rot und Violett, aber zu beobachten nur, wenn es kalt ist, bei klarem Himmel und auch nur im Norden von Norwegen. Einfach unbeschreiblich schön!


Zischup:
Was sind deine Eindrücke von den Menschen in Norwegen?
Chantalle: Man kann ja Menschen nicht so verallgemeinern, aber ein paar Eigenschaften, die viele Norweger beschreiben, gibt es schon. Die meisten sind relativ schüchtern. Die Leute werden dann aber ziemlich redefreudig, wenn sie dich besser kennen. Noch etwas was mir aufgefallen ist, dass eigentlich alle ziemlich sportlich sind. Ich habe den Eindruck, dass die Norweger sehr ehrgeizig sind und absolut nicht gerne verlieren. Vor allem nicht gegen einen Schweden.
Zischup: Was ist der Unterschied zu Deutschland?
Chantalle: Im Unterschied zu Deutschland läuft hier alles viel ruhiger und langsamer ab. Kürzere, aber auch länger andauernde Stromausfälle wegen Schneestürmen gehören hier zur Normalität, man ärgert sich nicht darüber. In der Schule gibt es unsagbar viele Unterschiede. Hier pflegt man einen extrem lockeren Umgang mit seinen Lehrern, indem man sie mit dem Vornamen anspricht und manchmal auch mit ihnen rumalbert. Außerdem läuft hier sehr viel über Eigenverantwortung. Der größte Unterschied zu Deutschland ist wohl, dass es hier locker ist, in die Schule zu gehen und man trotzdem viel mehr lernt.


Zischup: Was hast du vermisst?
Chantalle: Es gibt natürlich auch ein paar Dinge, die ich in Norwegen vermisst habe. Dazu gehören selbstverständlich meine Freunde und meine Familie, mein Pferd und meine Katzen. Außerdem fehlte mir auch mein Fußballsamstag (Anmerkung: Chantalle ist SC Freiburg-Fan und Dauerkartenbesitzerin). Manchmal hätte ich mich außerdem gerne fließend in der Sprache unterhalten. Ich habe zu keinem Zeitpunkt darüber nachgedacht, frühzeitig wieder nach Hause zu fliegen.
Zischup: Würdest Du diesen Austausch noch einmal machen?
Chantalle: Ich würde diesen Austausch genauso wieder planen. Ich bin nach wie vor total verliebt in das Land und das hier wird auf keinen Fall der letzte lange Aufenthalt gewesen sein.

Ressort: Schülertexte

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