Leserbrief: Wer kann das auseinanderhalten?
Antonio Fusco (Freiburg)
Do, 19. September 2024
Leserbriefe Freiburg
Die Frage nach der starren Haltung des Garten- und Tiefbauamtes ist bei der Sperrung der Reutebachgasse noch nicht ausreichend berücksichtigt worden. Schließlich hat das Amt härtere Maßnahmen getroffen, als der Gutachter im Zustandsbericht forderte. Die angeordnete Sperrung für alle Kfz in Richtung Westen führte zum Nadelöhr. Um eine Nutzung der Anliegerstraße Kirchweg zu unterbinden, kam es eilig Ende August zu deren Sperrung. Teilweise missbräuchliche Nutzung von Anliegerstraßen scheint für die Stadt Freiburg ein neues Phänomen zu sein. Durch diese Entscheidung des Amtes hier können sich künftig Anwohner anderer Stadtteile ermutigt fühlen, bei ihren Anliegerstraßen auch Sperrungen erreichen zu können.
Dass das Amt aber selbst in der Sache nicht fehlerfrei arbeitet, zeigt schon die teilweise "laienhafte" Umleitungsbeschilderung. Darunter fallen etwa Hinweisschilder ohne Sackgassenkennzeichnung. Getoppt wird das aktuell noch durch eine Masse der Umleitungskennzeichnungen, die an ein U-Bahnliniennetz (U, U1, U2, U3) erinnern. Wer kann das auseinanderzuhalten? "Wer braucht zum Verirren noch ein Labyrinth-Maisfeld in Opfingen?", lautete ein Scherz auf dem Zähringer Hock. Ordnungsgemäße Beschilderungen sind selbstverständlich, vor allem, wenn eine Baustelle mehr als ein Jahr andauern wird, oder? Nur an der Baustelle selbst hat man mit Zeichen und "Freiburger Kegeln" (Pollern) geklotzt!
Aufgrund dieser ungenügenden Beschilderung landen nach wie vor Ortsfremde an der Sperrstelle. Wie viele dann entgegen der Einbahnstraße durchfahren, wissen wohl nur die Anwohner.
Aufgabe der im Amt hauptamtlich Beschäftigten ist es, sich zu fragen, welche milderen Maßnahmen es als eine Sperrung gibt. "Geht nicht, mach ich nicht": Das ist die Zusammenfassung der starren Haltung. Die offizielle Umleitungsstrecke nach Herdern fordert je nach Uhrzeit bis zu 15 Minuten Zeitverlust. Ist dem Amt die Teilhabe der Anwohner am öffentlichen Leben in ihrem Stadtteil Zähringens egal? In den Hanglagen Zähringens wohnen auch ältere Menschen, die in der Mobilität eingeschränkt sind. Anwohner äußern den Verdacht, dass die Sperrung der Reutebachgasse nur wegen dem künftig querenden Radschnellweg durchgezogen wird.
Abschließend ein Appell an die Autofahrer in dem Bereich: Unsere radfahrenden Kinder müssen sich auf dem Weg zu ihren weiterführenden Schulen in Herdern die Straßen mit dem Umleitungsverkehr teilen. Fahrt also bitte langsam, damit keine Unfälle passieren! Antonio Fusco, Freiburg
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