Leserbrief: Undifferenzierte Aussage zu Anthroposophen
Dorothee Jacobi (Schopfheim)
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Als Anthroposophin (das heißt: langjähriges Mitglied der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft und inhaltlich mit dem Werk Rudolf Steiners befasst und ihm dankbar verbunden) wehre ich mich hiermit ausdrücklich, in irgendeinen Zusammenhang mit politisch rechtsnationalem Denken und Reichsbürgerideen gebracht zu werden. Bitte differenzieren Sie in Zukunft, wer aus welchen Gründen zum Beispiel gegen Coronamaßnahmen und Impfpflicht demonstriert. Ja, es gab aus dem "anthroposophischen Milieu" (ein zu hinterfragender Begriff) Kritik an den Maßnahmen und an der restriktiven Impfpolitik, aber die Gründe kamen nicht aus rechtspolitischem Gedankengut. Sie hatten mit dem Wahrnehmen von Grundrechten, mit pädagogischen, psychosozialen und medizinischen, sicher auch politischen Fragestellungen zu tun. Als mir klar wurde, dass die Corona-Proteste von rechter Seite vereinnahmt zu werden drohten, sah ich für mich selbst leider keinen besseren Weg als den sofortigen persönlichen Rückzug, schon allein aus dem Grund, die Anthroposophie nicht in solche Zusammenhänge zu bringen. Wenn "der Südwesten eine Hochburg beim Protest gegen Corona-Maßnahmen" war, haben wir hierzulande bessere Ahnen als jegliches rechtsnationalistische Gedanken-Ungut, so Georg Herwegh und andere, die sich gegen preußische Gleichschaltung wehrten und dabei demokratisch dachten. Ich hoffe hingegen, dass es stimmt, was in dem Artikel steht: "anthroposophische Ideen sind in der Region präsent", das sind Ideen von Bildung zum Menschen, von selbstbestimmten und damit sozial verantwortlichen Individuen, von Komplementärmedizin, von inklusiver Pädagogik, von einer die Erde lebendig erhaltenden Landwirtschaft.
Dorothee Jacobi, Schopfheim