Leserbrief: Kompensation wird zum Ablasshandel
Richard Krogull-Raub (Kenzingen)
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Wer sich im Umwelt-, Natur- und Klimaschutz engagiert, kann einiges erleben. Besonders beim kommunalen Lieblingsthema Bauen. Eingriffe in die Natur werden dabei meist nach der billigsten Lösung berechnet. Kompensationsmaßnahmen sind vielerorts zum Ablasshandel verkommen. Dabei wird der eigentliche gesetzliche Dreiklang Vermeiden – Vermindern – Kompensieren außer acht gelassen. Dem Bürgermeister der Gemeinde Malterdingen gelingt es mühelos, den Umgang mit dem Naturschutzrecht noch zu pervertieren. Er möchte Am Boll weitere Bauplätze ausweisen. In diesem Zusammenhang beklagt er "den gigantischen Aufwand alleine für den Artenschutz". "Die Umsiedlung von Eidechsen, die Ausweisung von Ausgleichsflächen und deren weitere Pflege, erschweren erheblich das Bauen von bezahlbarem Wohnraum." Gleichzeitig liefert der Bürgermeister einiges für die Beweggründe: Die Planung ergibt ein gemeindeeigenes Grundstück der Königsklasse, das eine Million in die Gemeindekasse bringen soll. Auf der gemeindeeigenen Homepage sind Interessenten aufgefordert, sich im Höchstgebotsverfahren für dieses 600 Quadratmer große Gelände (mit unverbaubarer Aussicht auf Rheintal und Kaiserstuhl) zu bewerben. Die weiteren Grundstück dürften ebenfalls kaum für bezahlbaren Wohnraum eingesetzt werden. Damit gibt es keine Gründe für den massiven Eingriff in die Natur, der ein Gutachten mit 600 Seiten zur vorhandenen Flora und Fauna füllt. Als freundlicher Nachbar im nördlichen Breisgau hoffe ich, dass diese unnütze Expansion noch verhindert wird.
Richard Krogull-Raub, Kenzingen
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