Leserbrief: Gesperrtes Gelände wird zur Mini-Mülldeponie
Familie Minou und Thomas Welte ( Emmendingen)
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Das Konzept des flächenhaften Naturdenkmals ist zwar ein Schönes, in einem so stadtnahen Areal mit kreuzenden Fußwegen aber völlig ungeeignet. Seit mehr als einem Jahr ist der Burghang wegen Astbruchgefahr für Passanten gesperrt. An den Zugängen weisen allerdings schon seit Jahrzehnten Schilder eindeutig auf den naturbelassenen Zustand des Geländes mit "Flächenhaftes Naturdenkmal – Benutzung auf eigene Gefahr" hin. Ob man das Risiko eingeht, von herabstürzenden Ästen verletzt zu werden, sollte demnach jede oder jeder selbst entscheiden dürfen. Aber unabhängig von dieser seltsamen Definition von Eigenverantwortung gibt es ein völlig anderes Problem: Der gesamte Burghang ist übersäht von Müllresten und gleicht einer Mini-Mülldeponie. Derzeit durch das Laub zwar nicht so offensichtlich sichtbar, aber insgesamt ist in diesem Areal nicht mehr viel natürlich. Weil nicht weggeräumt, verteilt sich der Unrat durch Wind und Wetter mittlerweile im gesamten Hangbereich. Der Müll stammt überwiegend von Jugendlichen, die sich, gewünscht ungestört, an unterschiedlichen Stellen im Burghang, vor allem in den Abendstunden, aufhalten und ihre mitgebrachten Feierutensilien (zum Beispiel Döner-, Fastfoodverpackungen, Energydrinks-, Cola-, Fantadosen, Caprisonnetüten, Süssigkeitenpackungen, Alufolien, Glasflaschen, massenhaft Zigarettenkippen) auf dem Boden werfen und in der Natur liegen lassen. Als Anwohner haben wir jahrelang, ohne nachhaltigen Erfolg, versucht, durch regelmäßiges Mülleinsammeln entgegenzuwirken. Immer wieder haben wir parallel die Verschmutzung auch über die City-App an die Stadtverwaltung gemeldet, bis eines Tages das Sekretariat vom Oberbürgermeister darauf hinwies, dass diese Missstände nicht weiter gemeldet werden müssen. Man habe das Problem erkannt. Passiert ist gegen den Müll nichts. Kurz darauf kam nach einem Sturm die Sperrung der Fußwege. Seither nimmt die Müllmenge noch deutlich zu – es wird ja überhaupt nichts mehr geräumt. Die jungen Menschen nutzen aber ungehindert von den Absperrungen weiterhin das Gelände mit entsprechenden Folgen.
Die Auffassung von unberührter Natur imponiert hier seltsam. Und eines ist auch klar: Wer nicht in der Nähe wohnt, entbehrt auch nicht das Fehlen der Wege, die durch den Burghang führen. Behaupten, dass es anderen genauso geht beziehungsweise doch verzichtet werden kann, ist allerdings immer das Einfachste.
Familie Minou und Thomas Welte,
Emmendingen
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