Leserbrief: Es gibt Möglichkeiten ökologischer Aufwertung
Gerhard Rieger (Schopfheim)
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen
Für die notwendige Erweiterung der Deponie Scheinberg müssen knapp 6 Hektar Wald gerodet werden. Dies bedeutet, dass auf dieser Fläche kein Kohlendioxid mehr aus der Luft durch Baumwachstum entnommen werden kann. Bekanntlich spalten Pflanzen mithilfe des Sonnenlichts das CO2 in seine Bestandteile auf, Bäume speichern dann den Kohlenstoff umweltfreundlich und ohne schädliche Neben- oder Dauerwirkungen in Form von Holz, während der für uns lebenswichtige Sauerstoff in die Luft abgegeben wird. Nicht nur genug, dass die Waldfläche diesem Prozess entzogen wird, als Ausgleichsmaßnahme wird dann auch noch eine bestehende Waldfläche stillgelegt, das heißt, dort wird kein Holz mehr geerntet, sondern es verrottet. Dabei verbindet sich der zuvor beim Baumwachstum freigesetzte Sauerstoff wieder mit dem Kohlenstoff des Holzes, neues CO2 belastet die Atmosphäre. Eine klimafreundliche Wirkung des Waldes durch Nutzung des Holzes und dessen langjährige Speicherung in Bau- oder Möbelholz ist nicht mehr gegeben. Eigentlich sehen die forstlichen Bestimmungen eine gleichwertige Neuanlage von Wald als Ausgleich vor. Die Abgeltung des Nutzungsverzichts durch Geld ist somit klimapolitisch nicht von Vorteil (auch wenn die Gemeinde natürlich die Gelder gerne nimmt). Dabei gäbe es durchaus Möglichkeiten für die Neuanlage von Wald, ohne unbedingt landwirtschaftlich wirklich benötigte Flächen hierzu in Anspruch zu nehmen, z.B. die Verlegung von Leitungstrassen unter die Erde und die Aufforstung der freiwerdenden Flächen, was zudem einen positiven Landschaftseffekt mit sich brächte, oder auch die Begründung eines vielfältigen Mischwaldes anstatt ökologisch eintöniger Adlerfarnflächen. Die Liste ließe sich beliebig erweitern, vor allem, wenn auch ein gewisses Umdenken seitens des Natur- und Landschaftsschutzes stattfinden würde.
Gerhard Rieger, Schopfheim
Kommentare
Um Artikel auf BZ-Online kommentieren zu können müssen Sie bei "Meine BZ" angemeldet sein.
Beachten Sie bitte unsere Diskussionsregeln, die Netiquette.
Sie haben noch keinen "Meine BZ" Account? Jetzt registrieren