Leserbrief: Einige Dinge, die irritieren
Christine Walleser (Wieden)
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Die Veranstaltung war in der Tat sehr eindeutig contra Windkraftanlagen auf der Lailehöhe, was bei einigen nicht gut ankam. Dafür hatten wohl bei der Veranstaltung in der Silberberghalle in Todtnau die Investoren recht einseitig aus ihrer Sicht informiert. Mich persönlich irritiert einiges. Gerade hinsichtlich Tourismus und Wertschöpfung rechnet der eine so, der nächste anders und zum Beispiel bei der Problematik "Ewigkeitschemikalien" gibt es verschiedene Meinungen und Quellen – welche die richtigen sind, weiß ich nicht. Es gibt aber zwei Punkte, die ganz für sich allein schon zur Ablehnung des Projektes ausreichen müssten.
Erstens: Um diesen Windpark realisieren zu können, wurde geltendes Recht, das etliche Umweltschutzbestimmungen und vor allem auch Abstandsregelungen zu bestehenden Wohnhäusern betrifft, umgangen beziehungsweise angepasst in der Weise, dass es politischen und wirtschaftlichen Profiteuren entgegenkommt. Ich finde, das ist ein unglaublicher Skandal.
Zweitens: Wir leben in einer Landschaft, die einzigartig ist: in einem von der Unesco ausgewiesenen Biosphärenreservat. Die Visualisierungen, die aufzeigen, wie sich das Landschaftsbild verändern würde, wenn die in der Umgebung aktuell geplanten Windparks gebaut würden, zeigen eindeutig: Aus unserer Natur-, Kultur- und Erholungslandschaft würde eine Industrielandschaft – und das, obwohl die ausgewiesenen Flächen nur eine mittelmäßige Windausbeute erwarten lassen.
Wenn die Homepage der Bundesregierung nicht lügt, "wird Windenergie vorrangig im Norden und Osten sowie auf See produziert". Deshalb soll "die Stromleitung Suedlink 700 Kilometer lang werden und im Jahr 2028 in Betrieb gehen. Suedlink garantiert sichere Stromversorgung in Bayern und Baden-Württemberg" und "Große Stromautobahnen sollen vorrangig als Erdkabel geplant werden." Was soll dann dieser immense Eingriff in die Natur?
Der Verdacht liegt nahe, dass sich clevere Investoren mit den aktuell bestehenden Subventionen schnell noch die Taschen füllen wollen, bevor der ganze Wahnsinn sowieso gestoppt wird. Im schlimmsten Fall haben wir eines Tages Wasserversorgungsprobleme und, neben den ganzen anderen Einschränkungen und Belastungen, riesige Giganten vor der Nase stehen, die gar nicht gebraucht werden. Diejenigen, die der Verpachtung der Flächen zustimmen, hätten das zu verantworten. In deren Haut möchte ich dann nicht stecken. Christine Walleser, Wieden
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