Leben mit der Dialyse
Wenn die Nieren plötzlich nicht mehr können.
Madlen Lutz, Klasse 8b &
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"Bei mir war der Grund eine Autoimmunerkrankung", so Anita Köhler, "ausgelöst durch Stress, Sonnenbestrahlung, genetische Vorbelastung und Umwelteinflüsse." Lupus erythematodes nennt sich diese Krankheit, bei der sich das körpereigene Immunsystem auch gegen gesunde körpereigene Zellen richtet und Organe schädigt. Anita Köhlers Nieren funktionierten plötzlich nicht mehr. "Diese Krankheit bleibt auch das ganze Leben und geht nicht mehr weg. Bei mir wurden die Nieren angegriffen und so geschädigt, dass sie nicht mehr arbeiten konnten", erzählt sie. Den Lupus hat sie bereits seit 26 Jahren. Ihre Nieren sind seit sechs Jahren funktionsuntüchtig und seit vier Jahren ist sie nierentransplantiert, das heißt sie hat eine neue funktionstüchtige Niere.
Als ihre Nieren nicht mehr konnten, wurde anfangs noch versucht, das Wasser, das sie zu sich genommen hatte, ohne Dialysegerät aus dem Körper zu schwemmen – und zwar mit Wassertabletten. Doch das klappte nicht. Danach blieb nur noch die Dialyse. Das ist ein Gerät, das das Blut von nierenkranken Menschen wäscht. Es ersetzt die Nieren und entfernt die für den Körper giftigen Stoffwechselprodukte aus dem Blut. Darum heißt die Dialyse auch Nierenersatztherapie. Wenn die Nieren nicht mehr funktionieren, kann man also auch ohne Organspende überleben unter der Bedingung, dass man sich dialysieren lässt.
Es gibt zwei Arten der Dialyse, einmal die Bauchfelldialyse, bei der man einen Katheter, das ist ein dünner Schlauch, durch die Bauchdecke in den Bauchraum legt. Das Bauchfell filtert die Giftstoffe aus dem Blut und gibt sie an die Dialysierflüssigkeit weiter. Diese Dialyse funktioniert aber nicht bei allen, wenn man zu viele Narben am Bauch hat, kann das Bauchfell die Gifte nicht mehr an die Dialysierflüssigkeit, die man im Bauch hat, abgeben.
Die zweite Art nennt sich Hämodialyse. Dafür wird eine Vorrichtung zum Dialysieren gebraucht, diese nennt sich Shunt. Bei dieser Art von Dialyse wird man an eine Maschine angeschlossen, die das Blut reinigt. "Bei mir wurde der Schlauch im Dekolletébereich gelegt", erklärte Anita Köhler. Außerhalb des Körpers sind es zwei Schläuche. Durch den einen fließt das verunreinigte Blut aus dem Körper raus, durch den anderen fließt das saubere Blut wieder in den Körper rein. "Der Vorteil bei einer Bauchfelldialyse ist, dass man mehr Freiheiten hat, zum Beispiel mehr essen und trinken darf. Bei der Hämodialyse darf man nur wenig Obst und Gemüse essen, da diese Lebensmittel Kalium und Phosphat enthalten. Das sind genau die Stoffe die sonst die Niere aussortiert", berichtet sie.
Bei der Bauchfelldialyse kann man das Entgiften zu Hause machen. Das Bauchfell gibt die Giftstoffe an die Dialysierflüssigkeit ab. Durch den Schlauch in der Bauchdecke muss die Flüssigkeit regelmäßig ausgetauscht werden. Das ganze muss man vier Mal am Tag machen. Bei der Hämodialyse muss man in der Woche drei halbe Tage zwischen vier und sechs Stunden an die Dialyse. Bei der Hämodialyse darf man tatsächlich nur so viel trinken, wie man auch ausscheidet. "Als ich noch Dialysepatientin war, durfte ich nicht viel trinken, weil sich sonst zu viel Wasser im Körper angesammelt hätte, auch in den Beinen", sagt sie.
Menschen, die lange an der Dialyse sind und keine Niere gespendet bekommen, sterben früher. Es müssen auch immer mehr Menschen an die Dialyse, wenn ihre Niere nicht mehr funktioniert. Die Grunderkrankung ist dann meistens die Zuckerkrankheit.
* Name geändert
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