Langsam ist Programm

Sebastian Vettel hofft nach Corona-Erkrankung auf Rückkehr, doch Aston Martin fährt hinterher.  

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Noch angeschlagen: Sebastian Vettel  | Foto: Andre Penner (dpa)
Noch angeschlagen: Sebastian Vettel Foto: Andre Penner (dpa)
Sebastian Vettel muss noch langsam machen. Auf dem Weg zurück ins Formel-1-Auto schüttelt der 34-Jährige erst allmählich die Folgen seiner Corona-Infektion ab, die ihn bei den ersten zwei Saisonrennen zur Pause gezwungen hatte. Es gehe ihm inzwischen wieder recht gut, genug für leichtes Training, ist zu hören. Viel Zeit bleibt dem Hessen aber nicht. Schon in wenigen Tagen soll die Reise nach Australien gehen, das kriselnde Aston-Martin-Team sehnt das Comeback des viermaligen Weltmeisters herbei.

Zur Untätigkeit verurteilt hatte Vettel aus seiner Quarantäne mit ansehen müssen, wie chancenlos der britische Rennstall in Bahrain und Saudi-Arabien hinterherfuhr. "Natürlich sind wir enttäuscht", räumte Teamchef Mike Krack ein. Ohne Punkte kam das Team zum Zwischenstopp in die Rennfabrik in Silverstone zurück. Nur Williams ist derzeit ähnlich abgehängt wie Aston Martin. Aus der Ferne hatte Vettel noch versucht, per Videoschalte Anschubhilfe zu leisten. "Im ständigen Kontakt" sei er mit den Ingenieuren gewesen, sagte Boss Krack. "Er hat allen Sitzungen beigewohnt und ist uns mit Ratschlägen zur Seite gestanden", ließ der Luxemburger wissen. Und das, obwohl Vettel mitgenommen gewesen sei von der Erkrankung an Covid-19.

Seiner Genesung dürfte das Formtief bei Aston Martin kaum förderlich gewesen sein. Es droht ein weiteres Frustjahr ohne Aussicht auf Siege. Dabei wollte Vettel doch mit dem britischen Werksteam die Regelreform mit komplett neuen Autos zum Angriff auf die Formel-1-Spitze nutzen.

Nothelfer Nico Hülkenberg hatte zwar Spaß an seinem unverhofften Einsatz als Vettel-Vertreter, konnte aber auch keine Wunder im unterlegenen Auto vollbringen. Da fällt es dem Rheinländer nicht schwer, wieder Platz für seinen Landsmann zu machen.

Auch Vettels aktueller Vertrag endet nach dieser Saison. Seine Mission bei Aston Martin kommt auch im zweiten Jahr nicht in Fahrt. Immerhin hilft ihm in diesen Tagen, dass sein Arbeitgeber ihm vor Saisonbeginn einen Formel-1-Simulator in die Schweizer Wahlheimat geliefert hat. So muss Vettel zur Vorbereitung auf den Grand Prix in Melbourne nicht noch extra an den Teamsitz in England reisen. "Wir werden hart arbeiten, um unser Auto für Australien zu verbessern", beteuerte Teamchef Krack.
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