Kunst
Kunstmuseum Basel entschädigt Erben eines jüdischen Sammlers
Ein Pissarro-Gemälde hat sich als Fluchtgut eines jüdischen Sammlers entpuppt. Nun einigte sich das Kunstmuseum mit den Erben.
sda & René Zipperlen
Mo, 18. Nov 2024, 20:00 Uhr
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Das Kunstmuseum Basel entschädigt die Erbinnen eines jüdischen Sammlers für ein 1933 in Not verkauftes Gemälde von Camille Pissarro. Das Museum hatte das Gemälde "La Maison Rondest, l'Hermitage, Pontoise" von 1875 erst vor drei Jahren im Rahmen einer Ausstellung als Schenkung erhalten, wie das Kunstmuseum am Donnerstag mitteilte. Die Erbinnen seien zufrieden mit der gefundenen Lösung, das Museum schätze sich glücklich, das Werk für seine Sammlung erhalten zu können. Das Geld für die Entschädigung stamme aus dem Ankaufsfonds und tangiere das angespannte Globalbudget des Hauses nicht. Zur Höhe der Entschädigung gibt es keine Auskünfte.
Das Gemälde des französischen Impressionisten überließ der Riehener Sammler Klaus von Berlepsch dem Kunstmuseum, das daraufhin die Provenienz des Werks erforschte. Demnach befand sich das Gemälde bis zur Machtergreifung der Nazis im Besitz des jüdischen Textilunternehmers Richard Semmel. Er verkaufte das Gemälde auf der Flucht aus Deutschland, weshalb der Verdacht auf Fluchtgut nahelag. Das Gemälde sei auf einer einschlägigen Website als Suchmeldung aufgeführt – allerdings unter einem abweichenden Titel und ohne Abbildung. Darum habe der inzwischen verstorbene Vorbesitzer auch nichts von der ursprünglichen Herkunft des Werks gewusst.
Für das im August bekannt gewordene drohende Defizit des Kunstmuseums hat der Basler Grosse Rat einen Nachtragskredit von 2,55 Millionen Franken (2,7 Millionen Euro) für das laufende Jahr gewährt. Das Kunstmuseum hat sich im Gegenzug verpflichtet, seine Einnahmen zu steigern. Es hat bereits eine Erhöhung der Eintrittspreise angekündigt .
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