Integration
Wie pflegt man Senioren mit Migrationshintergrund?
Die Zahl älterer und pflegebedürftiger Menschen mit Migrationshintergrund wird in Zukunft deutlich steigen – demographischer Wandel. Was das für die Pflege bedeutet.
kna
Fr, 6. Mär 2015, 16:22 Uhr
Thema: stellenspezial gesundheit und soziales 2015, Stellen: Gesundheit und Soziales
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Gründe für den steigenden Anstieg von älteren und pflegebedürftigen Menschen mit Migrationshintergrund seien der demografische Wandel, veränderte Familienstrukturen und die zunehmende Erwerbstätigkeit von Frauen, die Ältere bislang häufig zu Hause gepflegt haben, betonten Altpeter und Öney. Pflegeheime und ambulante Dienste seien daher gefordert, Konzepte zu entwickeln und umzusetzen, um ihre medizinischen und pflegerischen Angebote auf den spezifischen Bedarf dieser Migranten auszurichten.
Eine von Altpeter in Auftrag gegebene Studie der Universität Heidelberg zeige demnach, dass die Versorgungsstrukturen noch nicht ausreichend auf die besonderen Bedürfnisse von pflegedürftigen Menschen mit Migrationshintergrund ausgerichtet seien. Auch fänden sich viele Betroffene und ihre Angehörigen im deutschen Pflegesystem nur schwer zurecht.
"Gerade im Alter spielen kulturelle Gepflogenheiten und religiöse Werte für viele Menschen eine große Rolle", betonte Altpeter. Deshalb sei es wichtig, "mit allen Beteiligten darauf hinzuwirken, dass sich unser Pflegesystem auf den zunehmenden Bedarf an kultursensibler Pflege einstellt", erklärten die beiden Ministerinnen. Schließlich würden bei älteren Migranten in Deutschland zunehmend auch die familiären Netzwerke kleiner, sagte Integrationsministerin Bilkay Öney. Sie warb bei den Pflegeanbietern darum, künftig vermehrt Mitarbeitende mit Migrationshintergrund und mit besonderen Sprach- und Kulturkompetenzen einzusetzen.
"Diese Beschäftigten können mithelfen, Unsicherheiten und Hemmnisse abzubauen", betonte Öney. Kulturelle und religiöse Prägungen seien bei Pflegebedürftigen ganz unterschiedlich, "zum Beispiel wenn es um Schamgrenzen und Essensgewohnheiten geht". Öney rief die Anbieter von Pflegedienstleistungen und Pflegekassen auf, Informationsmaterial in mehreren Sprachen bereitzustellen und diese gezielt zu bewerben. Bislang böten nur 13 Prozent der ambulanten Dienste und vier Prozent der stationären Einrichtungen in Baden-Württemberg fremdsprachiges Informationsmaterial an.
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