Wie war’s bei
Künstlerischer Ausdruck der "Seelen der Patienten"
Eine besondere Kunstausstellung war am Freitag im Markus-Pflüger-Zentrum zu sehen. Gezeigt wurden Werke von Bewohnern.
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Das Atelier bestand seit fünf Jahren und wurde von seiner Mutter, der Heimleiterin Jeanette Weiligmann, deren Leitungskollegen und ihm als künstlerischem Begleiter geschaffen. Das Atelier hatte über die Jahre verschiedene Räume zur Verfügung, darunter die leerstehende Kapelle oder die nicht benutzte Kegelbahn.
Zahlreiche Gäste strömten zur Ausstellung in die Gänge des Untergeschosses, darunter zahlreiche Angehörige und Kunstfreunde. Nils Weiligmann nannte das offene Atelier ein "außergewöhnliches Experiment" , das nicht als Therapie-Ansatz gedacht war. Er sagte: "Das Atelier sollte dem Ausdruck der eigenen Ideen der Patienten dienen, als Lehrstelle im Alltag, um sich zu verwirklichen." Die Gäste bewunderten die Bilder und lobten im individuellen Gespräch deren Schöpfer. Die Heimleiterin erläuterte, dass "die Künstler großen Raum hatten für Individualität. Nunmehr waren sie bereit, sich zu öffnen und ihre Werke zu zeigen." Weiter sagte sie: "Die Ideen wuchsen, es war lebendig." Das Atelier sei kontinuierlich gewachsen, jeder Künstler erhielt seinen eigenen Arbeitsplatz.
Die Bilder zeigten nicht nur gegenständliche Malerei, sondern auch viel Farbe und Abstraktes. Unter den Exponaten befand sich auch eine Skulptur mit aufgefundenen Textilresten, die mit Maschendraht verbunden waren, oder selbst geschaffene Lineale mit kreativen Maßeinheiten. Die Mutter einer Patientin meldete sich zu Wort und bedankte sich berührt über die Möglichkeit, dass sich die "Seelen der Patienten" äußern konnten. Sie sagte: "Menschen, die hier leben, durften zeigen, wie gesund ihr Seelenleben ist." In den Schaffungsprozess eingebunden war auch Kunsthistorikerin Marlene Glawe von der Fakultät für Kunstgeschichte am KIT Karlsruhe. Diese vermittelte den Künstlern Orientierungsansätze und kunstgeschichtlichen "Input". Kurator Weiligmann kündigte an, dass auch eine spannende Publikation über das Atelier mit der Darstellung der jeweiligen künstlerischen Prozesse geplant sei.