Krumme Geistesblitze
Albert Einstein hatte 1905 wegweisende Ideen. Deshalb feiern wir 100 Jahre später das Weltjahr der Physik.
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Der 26-jährige Albert Einstein hatte im gleichen Jahr noch mehr Ideen. Er behauptete, dass die Zeit nicht überall gleich schnell vergeht. Wenn eine Uhr in einer Rakete sehr schnell um die Erde fliegt, läuft sie langsamer als die gleiche Uhr auf der Erde. Auf Uhren ist also kein Verlass. Sind sie in Bewegung, gehen sie mal schneller und mal langsamer. Albert Einstein behauptete in seiner Relativitätstheorie auch, dass Uhren aufgrund der Anziehungskraft der Erde im Gebirge schneller gehen als am Meer. Das bedeutet, dass die Menschen, die auf dem Feldberg wohnen, schneller alt werden als die Ostfriesen an der Nordsee, zumindest ein winzig kleines bisschen. Diese Ideen klingen ziemlich verrückt, weil wir Zeit nicht spüren können. Uns fehlt ein Zeitsinn. Eine Schulstunde kann im Nu vergehen oder ewig dauern, je nachdem wie spannend sie ist. Auch viele Wissenschaftler auf der ganzen Welt lachten damals über Albert Einstein. Er war zunächst nur Hobbyphysiker und konnte seine Vorstellungen auch nicht mit Experimenten beweisen. Aber immer, wenn es später gelang seine Einfälle zu überprüfen, stellte sich heraus, dass sie richtig waren.
Einstein machte 1905 noch weitere Gedankenexperimente, deshalb nennt man dieses Wunderjahr auch "annus mirabilis". Er fand heraus, dass Licht aus winzig kleinen Teilchen besteht und sich in Elektrizität verwandeln lässt. Ohne diese Entdeckung gäbe es keine Digitalkameras und Solarzellen. Auch das Fernsehen, DVD-Spieler oder satellitengesteuerte Ortsbestimmung funktionieren nur durch Einsteins krumme Ideen.
"Ich bin nicht besonders begabt, nur äußerst neugierig", hat Albert Einstein über sich gesagt. Er war kein einsamer Forscher, sondern ein lustiger Zeitgenosse und Menschenfreund. Deshalb kennen ihn alle. Auch solche, die mit Physik überhaupt nichts am Hut haben.
Helga Lorenz
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