Zischup-Kommentar
Kompliziertes Schulsystem
Zischup-Reporter Moritz Wagner aus der Klasse 9a des Freiburger Kepler-Gymnasiums hat das deutsche Schulsystem unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: Er findet, dass man einiges besser machen könnte.
Moritz Wagner, Klasse 9a, Kepler-Gymnasium & Freiburg
Fr, 11. Mär 2016, 12:35 Uhr
Schülertexte
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So ist es laut einem Bericht in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung möglich, dass ein Schüler in Nordrhein-Westfalen, welcher die Abitur Note 2,2 hat, in Sachsen-Anhalt eine 2,8 bekommen könnte. Das ist so, wie wenn ein Angestellter mehr verdienen würde, nur weil er in München arbeitet und nicht in Berlin. Das wäre durch einheitliche Regelungen, Lehrpläne, Schulungen für Lehrer und vieles mehr zu verbessern. Lehrer, besonders Grundschullehrer, sollten besser individuell unterrichten können, so dass jeder Schüler mit dem Stoff vorankommt. Denn nach dem vierten Schuljahr zu entscheiden, ob man mal studieren oder doch lieber Schreiner werden will, ist kaum möglich.
Ich persönlich hätte mich lieber nach dem sechsten Schuljahr erst entschieden, ob ich auf das Gymnasium gehe oder auf die Realschule. Zum Glück war alles viel leichter für mich, da die Wahl mir abgenommen wurde. Meine Lehrer entschieden sich dafür, dass ich auf das Gymnasium gehen darf. Doch das war das letzte Mal, dass sie das durften, denn ich war im letzten Jahrgang, in dem diese Regelung galt. Seitdem können die Eltern die Entscheidung fällen, ob ihr Kind auf das Gymnasium geht oder nicht, ganz egal, ob es leistungsstark ist oder nicht. Zum Glück gibt es eine Empfehlung, die zwar nicht verpflichtend ist, aber an der man sich orientieren kann. Leider machen das nicht alle Eltern. Umso schlimmer ist es dann für einen leistungsschwachen Schüler, wenn er erstmals die Klasse wiederholen und gegebenenfalls dann die Schule wechseln muss. So ist der psychische Druck viel höher, als wenn man zuerst auf die Realschule und dann auf das berufliche Gymnasiumgegangen ist. Ein chinesisches Sprichwort lautet: Es gibt mehrere Wege auf den Berg, aber die Aussicht ist immer dieselbe.
Für manche andere, vor allem für Kinder aus sozial schwachen Familien, ist der Weg auf den Berg etwas steiniger. Nicht jeder kann sich einen eigenen PC oder Laptop leisten, und nicht jedes Elternhaus hat Fachbücher bei sich im Regal stehen. So können sich diese Kinder nicht so gut informieren und bilden. Doch eine Schule kann solche Möglichkeiten schaffen. Als Beispiel nehme ich meine eigene Schule. Diese hat ein sogenanntes Lernatelier, in dem alle Schüler Zugang zu Fachbüchern und PCs haben.
Jedoch gibt es immer noch etwas zu kritisieren. In Deutschland ist es üblich, dass geistig Behinderte Schüler und andere Schüler auf verschiedene Schulen gehen, im Gegensatz zu den Schulen in Italien, wo es laut Berliner Tagesspiegel, schon seit 35 Jahren normal ist, dass 99 Prozent aller geistig behinderten Kindern auf normale Schulen gehen. Dort gibt es eigene Arbeitsräume und eine Fachkraft kümmert sich um zwei geistig behinderte Schüler. Natürlich könnte man diese Schüler in Sonderschulen oder Heime schicken, so geht aber der Kontakt von Kinder ohne zu Kindern mit geistiger Behinderung verloren.
Aber nach dieser Kritik muss ich noch dem deutschen Schulsystem danken. Danke, dass deutsche Lehrer nicht wie die Lehrer in den USA Waffen bei sich tragen dürfen. Sonst hätte ich Probleme mit meinem Lehrer, wenn ich wieder einmal eine schlechte Bemerkung über den SC Freiburg mache.
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