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Klar, humorvoll, überraschend

Als der frühere SPD-Vorsitzende Franz Müntefering im Lahrer Stiftsschaffneikeller gesprochen hat, war kaum eine Person unter 25 Jahren im Raum. Dass Müntefering trotzdem mehrfach auf die Zukunftsfragen von Kindern und Jugendlichen einging, überraschte mich. Klare Aussagen, Humor und eine angenehme Atmosphäre gaben das Gefühl, einen ehrlichen Politiker zu erleben.  

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Als der frühere SPD-Vorsitzende Franz Müntefering im Lahrer Stiftsschaffneikeller gesprochen hat, war kaum eine Person unter 25 Jahren im Raum. Dass Müntefering trotzdem mehrfach auf die Zukunftsfragen von Kindern und Jugendlichen einging, überraschte mich. Klare Aussagen, Humor und eine angenehme Atmosphäre gaben das Gefühl, einen ehrlichen Politiker zu erleben.

Franz Müntefering stellte das Wahlprogramm der SPD vor, bei dem verschiedene Aspekte Deutschlands und Europas beleuchtet wurden. Er machte seine Sicht der Dinge klar: Es ist nicht alles so perfekt, wie Kanzlerin Angela Merkel sagt. Ein wichtiges Thema: Deutschland altert und die Zahl der Kinder und Jugendlichen nimmt ab. Das erklärte Müntefering so: Viele junge Frauen machten zunächst ihr Abitur und studierten dann einige Jahre. Müntefering zufolge entschließen sie sich erst dann, ein Kind zu bekommen, wenn sie gute Chancen im Berufsleben haben. "Aber dann ist es häufig zu spät. Die Frauen haben nicht den Mut eine Familie zu gründen, wenn sie nicht abgesichert sind." Deshalb solle die Familienplanung unterstützt und erleichtert werden, so dass auch die Kinder profitieren. Aufgrund dessen müssen Ganztages- und Vorschulen gefördert werden. Müntefering sprach über Solidarität, Gleichberechtigung und behandelte Themen wie Rentenarmut und die Zukunft Europas.

Nach der Rede erklärte er sich für Fragen offen – das nutze ich natürlich und frage nach: Warum sollten Jugendliche die SPD wählen? Müntefering nahm noch einmal Platz und antwortete: "Wir möchten eine solidarische Zukunft mit solidarischen jungen Leuten schaffen, um Frieden, Gerechtigkeit und Wohlstand zu erreichen." Wer also nicht gerne teile, solle auch nicht die SPD wählen. Auch wolle die SPD junge Leute unterstützen. "Wir wissen", so Müntefering, "dass wir die Einstiegschancen Jugendlicher verbessern müssen. Das wollen wir mit dem Mindestlohn und der Festanstellung erreichen." Dritter Grund, die SPD zu wählen, sei der politische Stillstand mit CDU und FDP. "Merkel ist zwar eine fähige Politikerin, der man vertrauen kann, doch sie bewegt nichts mehr. Die schwarz-gelbe Regierung ist am Ende."

Für Müntefering, das betonte er bereits zu Beginn, ist die Politikverdrossenheit ein großes Thema: Die Frage "Wie geht man mit der Politik um?" beantwortete er mit großem Ernst: "Es ist falsch, nicht mitzumischen, und sich dann über die Politiker zu beschweren, wenn sie einen Fehler machen. Sie haben das Recht, zu wählen, wen Sie wollen. Nutzen Sie es!"

Ressort: Neues für Schüler

Dossier: Jugendredaktion Lahr

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