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KINDERRECHTE IN DEUTSCHLAND: Kinder, das ist euer Tag!

  • Sa, 25. September 2004
    Zisch

     

Selbst wenn es viele Erwachsene auf der Welt nicht wahrhaben wollen: Auch Kinder haben Rechte.

Weltkindertag - das hört sich wichtig an. Vor 50 Jahren haben die Vereinten Nationen beschlossen, dass jedes Land einmal im Jahr einen Tag für Kinder feiern soll. Deutschland hat sich den 20. September ausgesucht. Mit dem Weltkindertag sollen die Kinder und ihre Sorgen einen Tag lang im Mittelpunkt stehen. Zu den Kindersorgen zählen nicht nur kaputte Spielplätze oder zu wenig Taschengeld. Es geht vor allem darum, dass jedes Kind genug zu essen bekommt, in die Schule gehen kann und genug Zeit zum Spielen hat.

Denn Kinder haben Rechte. Auch die sind von den Vereinten Nationen festgelegt worden. Kinder dürfen sagen, was sie denken. Kinder dürfen bei allen Fragen, die sie betreffen, mitbestimmen. Kinder dürfen spielen und sich erholen. Kinder dürfen lernen. Kinder müssen vor Gewalt und Ausbeutung geschützt werden. In Deutschland ist das zum Glück bei fast allen Kindern so. Aber es heißt Weltkindertag und nicht Deutschlandkindertag. Schauen wir also einmal hinaus in die Welt. Wie steht es da um die Kinderrechte? Hat jedes Kind ein eigenes Bett? Kann jedes Kind in die Schule gehen? Nein. In vielen armen Ländern in Afrika, Asien oder Lateinamerika ist es ganz normal, dass Kinder arbeiten. Weil die Eltern nicht ge- nug Geld verdienen, um Essen für die Familie zu kaufen. Die Kinder müssen dann auf dem Feld mithelfen oder zum Beispiel in einer Fabrik Teppiche knüpfen. Für ihre Arbeit erhalten sie nur einen geringen Lohn. Sie sind zwischen fünf und vierzehn Jahren alt und schuften jeden Tag zwölf bis vierzehn Stunden. Das ist zweimal soviel Zeit, wie deutsche Kinder täglich in der Schule verbringen. Eine Schule kennen diese Kinder nicht. Sie lernen nicht, wie man mit Zahlen umgeht, ein Buch liest oder eine Geschichte schreibt. Und ohne eine Schulbildung werden sie später nie einen richtigen Beruf haben können, um mehr Geld zu verdienen. Und so müssen auch ihre Kinder wieder arbeiten gehen. Kinderrechte sind also wichtig. Aber leider werden sie nicht in allen Ländern beachtet. Deshalb muss man sich für Kinder und ihre Rechte stark machen, auch in Deutschland. Und nicht nur am Weltkindertag.

Claudia Füßler



KINDERRECHTE IN DEUTSCHLAND

Das darfst du . . .

- ab 6 Jahren: bis 20 Uhr alleine ins Kino gehen .

- ab 7 Jahren: selber einkaufen, aber nur soviel, wie du von deinem Taschengeld selbst bezahlen kannst und wenn deine Eltern nichts dagegen haben.

- ab 12 Jahren: mit Erlaubnis deiner Eltern einen Pass beantragen.

- ab 13 Jahren: leichte Aufgaben im Geschäft deiner Eltern oder in der Landwirtschaft übernehmen.

- ab 14 Jahren: bis 22 Uhr alleine ins Kino gehen. Ab 14 bist du Jugendlicher und strafmündig nach dem Jugendstrafrecht.

- ab 15 Jahren: während der Ferien oder am Samstag arbeiten oder eine Lehre beginnen.

- ab 16 Jahren: dir einen Personalausweis ausstellen lassen; ein Moped fahren; unter Anleitung eines Piloten für deinen Flugschein üben; entscheiden, was nach deinem Tod mit deinem Körper geschehen soll; ein eigenes Geschäft öffnen oder weiterführen; drei bis vier Tage in der Woche arbeiten (wenn du nicht mehr der gesetzlichen Schulpflicht unterliegst); in der Öffentlichkeit rauchen; in der Öffentlichkeit Bier trinken; bis 24 Uhr ohne Aufsicht in eine private Disko oder Kneipe gehen; getrennt von deinen Eltern in einer eigenen Wohnung leben; heiraten, wenn es deine Eltern erlauben.

- ab 18 Jahren: den Führerschein machen; nun bist du erwachsen und kannst dich in den Bundestag wählen lassen und alle diese Rechte wieder ändern.

Ressort: Zisch

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