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Kelten im Dreisamtal – das Tarodunum

Die Kelten sind für die Wissenschaft bis heute eine Kultur voller Rätsel. Doch es gibt deutliche Spuren von ihnen, denen man im Dreisamtal begegnen kann. .  

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Die Kelten waren kein Volk, das zusammenlebte, sondern viele kleinere Volksstämme, die sich zwischen dem sechsten und siebten Jahrhundert vor Christus von den nördlichen Alpen aus nach und nach in ganz Europa ausbreiteten. Damit ist diese Kultur die erste, zwischen Burgund und Baden-Württemberg historisch erwähnte. Erst um das Jahr 80 bis 90 vor Christus wurden die Kelten sesshaft, da germanische Gruppen aus dem Norden und Gallier (romanisierte Kelten) aus dem Süden einwanderten. So errichteten sie ihre meterhohen Festungen, die dem Schutz der Bevölkerung dienten. Solch eine Festung entstand auch im Dreisamtal, das sogenannte Tarodunum.

Da man aus dem Leben der Kelten bisher noch nicht viel gefunden hat, sind Informationen über diese Kultur schwierig zu bekommen und Forschern ist somit das Rätsel gestellt: Wie war es wirklich und was ist bloß ein Mythos? Als eine der wichtigsten Quellen bei der Forschung über die Kelten dienen die Münzen, mit denen die Menschen damals schon handelten. Zahlreiche solcher Münzfunde gab es auch auf dem Areal des Tarodunums im Dreisamtal.

Wie kann man sich das Tarodunum vorstellen?

Das Tarodunum war eine höher gelegene Festung, die von einem bis zu 15 Meter hohen Schutzwall umgeben war. Dieser erstreckte sich über sechs Kilometer vom heutigen Buchenbach bis zum westlichen Teil Kirchzartens und umschloss ein inneres Areal von zirka 200 Hektar. Diese Fläche entspricht etwa der Fläche von 286 Fußballfeldern.

Warum wurde das Tarodunum errichtet?

Forscher vermuten, dass die keltische Festung zum Schutz der nahegelegenen Siedlung im Westen errichtet wurde. Außerdem geht man davon aus, dass sich innerhalb des Tarodunums eine weitere menschliche Siedlung befand. Zudem deuten die vielen Funde von Münzrohlingen und Rohmetallresten aus Gold und Silber auf eine Münzproduktion innerhalb des Tarodunums hin.

Was ist so besonders an der keltischen Siedlung Tarodunum?

Das Tarodunum ist die einzige Festung der Kelten in Deutschland, bei der man den ursprünglichen Namen noch kennt. Außerdem muss sie aufgrund ihrer beeindruckenden Größe ein wichtiges politisches Stammeszentrum gewesen sein.

Kann man die Festung Tarodunum heute noch besichtigen?

Man kann die Festung nicht mehr so besichtigen, wie sie einmal gewesen sein muss. Es ist aber möglich, an den ehemaligen Schutzwallen entlang zu laufen und dabei Überreste der Mauer zu erkennen. Dazu gibt es einen ausgeschilderten Rundweg, der an der Tarodunum-Schule beginnt und nach 7,8 Kilometern und etwa zwei Stunden Fußmarsch dort wieder endet. Man kann auch an einer Führung durch das Dreisamtal teilnehmen, um mehr über diese Kultur zu erfahren. Für Kelten-Interessierte bietet sich ein Besuch im Freilichtmuseum Heuneburg oder im kommunalen Museum in Herbertingen an.

Ressort: Schülertexte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 26. April 2024: PDF-Version herunterladen

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