Account/Login

Nordsee

Kegelrobben vermehren sich an der deutschen Nordseeküste prächtig

Für die Kegelrobbe ist es ein gutes Jahr: Rund 1000 Jungtiere wurden jetzt an der deutschen Nordseeküste gezählt. Für die Helfer wird es mancherorts bei den Zählungen allerdings zunehmend gefährlich.  

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
Wunderbar faules Strandleben: Eine jun...Düne vor der Hochseeinsel Helgoland.    | Foto: Bodo Marks (dpa)
Wunderbar faules Strandleben: Eine junge Kegelrobbe liegt mit ihrem Muttertier auf einer Düne vor der Hochseeinsel Helgoland. Foto: Bodo Marks (dpa)
Rund 1000 Kegelrobben-Babys sind nach vorläufigen Daten in diesem Winter an der deutschen Nordseeküste und auf der Hochseeinsel Helgoland geboren worden. Die Geburtenzahl liegt damit erneut auf hohem Niveau, wie die Nationalparkverwaltungen in Wilhelmshaven und Tönning sowie der Verein Jordsand für Helgoland mitteilten.

Die Kegelrobbe ist Deutschlands größtes Raubtier. Vor 100 Jahren wurde die Art dem Naturschutzbund (Nabu) zufolge hierzulande stark bejagt und regional fast ausgerottet. Heute leben demnach allein an den Küsten der gesamten Ostsee dank eines Jagdverbotes und besserer Wasserqualität wieder rund 30 000 Tiere. Im gesamten Wattenmeer von den Niederlanden bis nach Dänemark sind es nach Daten des Wattenmeersekretariats rund 9000.

Die Jungtiere werden während der Geburtssaison von November bis Januar bei Zählflügen entlang der Küsten gezählt. Sie sind wegen ihres zunächst weißen Fells gut zu erkennen. Auf Helgoland wird der Nachwuchs von den Stränden aus und mit Drohnen gezählt.

Im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer wurden bei zwei Zählflügen im Dezember insgesamt 1036 Kegelrobben registriert, davon 393 Jungtiere. "Das waren knapp 40 Jungtiere weniger als im Vorjahr, aber es wurden 50 erwachsene Tiere mehr gesichtet", sagte Thea Hamm von der Nationalparkverwaltung in Wilhelmshaven. "Ich würde das für eine relativ natürliche Schwankung halten." Der Trend zu einer immer größeren Population halte an.

Robben können auch zubeißen

In Schleswig-Holstein werden die meisten Kegelrobben auf der Düne vor Helgoland geboren. "Wir haben auf jeden Fall ein gutes Jahr", sagte Rebecca Ballstaedt vom Verein Jordsand. Die genauen Daten lägen noch nicht vor. Die Zählung vom Strand aus werde wegen der steigenden Zahl von Tieren aber immer gefährlicher – und werde darum nicht mehr täglich durchgeführt.

Der Grund: Robben können auch zubeißen. Zu Spitzenzeiten lägen mehr als 1300 teils hochaggressive Tiere an den Helgoländer Stränden. Die meisten Kegelrobben im niedersächsischen Nationalpark leben an der Kachelotplate, einer Sandbank zwischen den ostfriesischen Inseln Juist und Borkum. "Langsam breiten sich die Kegelrobben Richtung Osten aus", sagte Thea Hamm.



Im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer sind Liegeplätze insbesondere auf dem Jungnamensand und den Knobsänden zwischen Amrum und Sylt zu finden.

Kegelrobben (Halichoerus grypus) wiegen dem Nabu zufolge bis zu 300 Kilogramm. Ihren Namen verdanken sie demnach dem kegelförmigen Kopf. Die Tiere machten Jagd auf Fische wie Hering, Dorsch und Plattfische und begäben sich dabei auf bis zu 20 Minuten dauernde Tauchgänge. Jungtiere können mit ihrem weißen, langhaarigen Babyfell – Lanugo genannt – zunächst nicht schwimmen, erst nach dem Fellwechsel mit etwa vier Wochen gehen sie ins Wasser.

Mehr zum Thema:

Ressort: Panorama

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Mo, 27. Februar 2023: PDF-Version herunterladen

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare


Weitere Artikel