Jury kürt "biodeutsch" zum Unwort des Jahres
Diskriminierend, gedankenlos, abwertend – so stuft ein Expertengremium den Begriff "biodeutsch" ein, wenn er wörtlich verwendet wird. Es hat ihn deshalb mit einem Negativpreis bedacht. .
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Nach einer ursprünglich ironisch-satirischen Verwendung werde der Begriff "biodeutsch" seit mehreren Jahren gedankenlos und wörtlich gemeint genutzt. "Dabei wird ,Deutschsein‘ naturbezogen begründet, um eine Abgrenzung und Abwertung von Deutschen mit Migrationsbiografie vorzunehmen", so die Jury. Die mit dem Gebrauch von "biodeutsch" einhergehende Unterteilung "in angeblich ,echte‘ Deutsche und in Deutsche zweiter Klasse ist eine Form von Alltagsrassismus", hieß es.
Auf Platz zwei setzte die Jury den Begriff "Heizungsverbot". Bei dem im Zusammenhang mit dem Gebäudeenergiegesetz verwendeten Ausdruck handele es sich um eine irreführende Bezeichnung, die verwendet wird, um klimaschützende Maßnahmen zu diskreditieren.
Die Jury der institutionell unabhängigen und ehrenamtlichen Aktion "Unwort des Jahres" besteht aus vier Sprachwissenschaftlern und -wissenschaftlerinnen, einer Journalistin sowie jährlich wechselnden Mitgliedern. In diesem Jahr beteiligten sich die Publizistin und Politologin Saba-Nur Cheema sowie Meron Mendel, Publizist, Historiker und Pädagoge sowie Direktor der Bildungsstätte Anne Frank. Sie kürten den Begriff "importierter Antisemitismus" zu ihrem persönlichen Unwort. Der Ausdruck suggeriere, dass Judenhass vor allem mit dem Zuzug von Migrantinnen und Migranten zu einem Problem geworden sei.
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