Die Zahl der gemeldeten gegen Juden gerichteten Vorfälle in Deutschland hat 2023 einen Höchststand erreicht. 4782 erfasste Fälle seien 80 Prozent mehr als im Vorjahr, wie der Bundesverband der Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus (Rias) mitteilte. Der Verband erfasst auch Vorkommnisse, die unterhalb der Schwelle zur Strafbarkeit liegen. Allein nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober dokumentierte Rias bis Ende 2023 mehr Vorfälle als in ganz 2022. Viele Vorfälle hätten sich im öffentlichen Raum zugetragen: bei Demonstrationen, auf der Straße, in öffentlichen Gebäuden, Verkehrsmitteln und Grünanlagen.
Der Geschäftsführer des Zentralrats der Juden in Deutschland, Daniel Botmann, sagte: Sorge bereitet vielen, "ob in Zukunft ein freies und sicheres Leben als Juden in Deutschland möglich sein wird". Der Beauftragte der Bundesregierung gegen Antisemitismus, Felix Klein, sagte, jüdisches Leben sei in Deutschland so stark bedroht wie noch nie seit Bestehen der Bundesrepublik.
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