"Jeder Tag sieht anders aus"
ZISCH-INTERVIEW mit dem Bürgermeister der Gemeinde Rust, Kai-Achim Klare, über seine Wahl und seinen Arbeitsalltag.
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Zisch-Reporter Marvin Dunse aus der Klasse 4a der Grundschule Rust hat den Ruster Bürgermeister Kai-Achim Klare interviewt.
Klare: Ich weiß nicht, ob ich schon immer Bürgermeister werden wollte, ich wollte aber schon relativ früh etwas mit Politik machen. Das hat mir zu Schulzeiten immer unglaublich viel Spaß gemacht. Ich habe auch in der Schule, als man auswählen konnte, welche Fächer man im Abitur macht, Politik als Leistungskurs genommen. Dann war mir irgendwann klar: Bürgermeister wäre ein cooler Job.
Zisch: Haben Sie studiert, und wenn ja, was haben Sie studiert?
Klare: Ich habe Geschichte und Politik an der Universität in Freiburg studiert.
Zisch: Ist es als Bürgermeister stressig oder anstrengend?
Klare: Ja, man hat schon viel zu tun. Der Terminkalender ist voll und man ist viel unterwegs auf vielen Sitzungen. Man muss den Job schon total gerne machen und mit viel Liebe; nur dann kann man ein guter Bürgermeister werden und die Dinge, die so drum herum laufen mit Einsatz machen. Ich glaube, man muss das als eine Leidenschaft sehen und nicht nur als einen Job.
Zisch: Wie sieht Ihr Tagesablauf aus?
Klare: Oh, das ist ganz unterschiedlich. Da ich ganz verschiedene Termine habe, kann ein Tag ganz anders aussehen als der andere. An einem ganz normalen Arbeitstag schaue ich morgens die Zeitungen durch, was so in der Presse steht, anschließend gehe ich die Post durch, die im Rathaus ankommt, und schaue, ob etwas mit den Kollegen besprochen werden muss, weil irgendein wichtiger Brief beispielsweise gekommen ist. Ich habe auch ganz viele Besprechungen, bin viel auf auswärtigen Terminen unterwegs, muss dann manchmal zum Beispiel nach Offenburg fahren zum Landratsamt oder nach Freiburg ins Regierungspräsidium. Oft hat man auch abends Termine mit Vereinen oder irgendwelche Veranstaltungen.
Zisch: Wie lange arbeiten Sie am Tag?
Klare: Wie viele Stunden? Das ist auch ganz unterschiedlich, aber es ist selten, dass ich vor 20 Uhr nach Hause komme. Also meistens arbeite ich so von 7.30 Uhr bis etwa 20 Uhr, manchmal dauert mein Arbeitstag aber auch länger.
Zisch: Sehen Sie durch Ihren Beruf Ihre Familie selten oder nicht?
Klare: Also, ich sehe meine Familie schon seltener. Unter der Woche beispielsweise: Meine Tochter, die ist noch sehr klein, die liegt meistens schon im Bett, wenn ich abends nach Hause komme. Aber dafür versuche ich, am Wochenende ganz viel mit meiner Familie zu machen.
Zisch: Welchen Beruf wollten Sie als Kind erlernen?
Klare: Oh, das ist schwierig. Ich habe ja bereits gesagt, dass ich schon immer was mit Politik machen wollte und dass ich Geschichte studiert habe. Alles, was mit der Gesellschaft zu tun hat, interessierte mich sehr.
Zisch: Was für ein Gefühl war das, als Sie erfahren haben, dass Sie der neue Bürgermeister sind?
Klare: Da war ich total überwältigt, das war ein ganz emotionaler Moment. Das war wie Weihnachten, Geburtstag und Ostern an einem Tag.
Zisch: Wie war es für Sie, dass in jeder BZ ein Foto und ein Bericht über Sie veröffentlicht wurden?
Klare: Ich war ja schon in Freiburg politisch aktiv, deswegen kannte ich das schon ein bisschen, dass in der Zeitung über einen geschrieben wird und dass auch mal ein Bild in der Zeitung ist. Aber so viele Bilder wie bei der Bürgermeisterwahl habe ich noch nie von mir gesehen.
Zisch: Hätten Sie gedacht, dass gerade Sie von den vielen Kandidaten gewählt werden?
Klare: Ich glaube, man muss in so einem Wahlkampf immer daran glauben, dass man es schaffen kann. Aber es gab auch natürlich viele Momente, in denen ich dachte, dass es ganz schön eng wird. Jedoch habe ich mir immer wieder gesagt, dass ich es schaffen kann.
Zisch: Konnten Sie in der ein oder anderen Nacht nicht schlafen, weil Sie aufgeregt waren?
Klare: Ja, total. Gerade wenn man abends noch eine Wahlkampfveranstaltung hatte und dann ganz spät nachhause gekommen ist, hat man oft überlegt, ob das jetzt gut gelaufen ist, und was man am nächsten Tag noch machen muss. Dann waren die Nächte schon kurz und man hat kein Auge zubekommen.
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