Studie zum Verhalten im Netz
Jeder siebte Jugendliche geht zu sorglos mit Daten um
Einer Studie zur Folge gehen Jugendliche zu freizügig mit ihren persönlichen Daten im Internet um. Betroffen sind vor allem Jugendliche zwischen 15 und 17 Jahren.
Melanie Stöhr, dpa & epd
Mi, 31. Okt 2012, 9:51 Uhr
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Wer sich im Internet in sozialen Netzwerken anmeldet, muss aufpassen, welche und wie viele persönliche Informationen er über sich verrät. Aus diesem Grund kann man bei Netzwerken in der Regel bestimmte Einstellungen zum Schutz der Privatsphäre vornehmen.
Jedoch nur knapp die Hälfte aller Befragten bevorzugen diese begrenzten Angaben zu ihrer Privatsphäre. 14 Prozent, also jeder siebte Jugendliche, wird bei der Untersuchung als "Vieloffenbarer" bezeichnet. Und das stellt ein hohes Risiko dar. In Netzwerken wie Facebook und Co werden zu oft freizügige Fotos, Infos über Stress mit den Eltern oder ähnlichen persönlichen Problemen öffentlich gemacht.
Die Studie verdeutlicht, dass sich vor allem Jugendliche zwischen 15 und 17 Jahren besonders ausgeprägt im Netz offenbaren. Sie gehören, genauso wie Jugendliche mit geringer Bildung, zu den Risikogruppen im Internet.
Zwar machen viele ihre persönlichen Daten nur ihren "Freunden" zugänglich, allerdings stehen auf diesen "Freundeslisten", gerade bei den Jüngeren, häufig Unbekannte. Junge Internetnutzer in Deutschland haben viele virtuelle Freunde, die sie aber nicht immer persönlich kennen. So kennen nur 29 Prozent der Befragten alle ihre Netzwerkkontakte. Dagegen kennen 23 Prozent nur weniger als die Hälfte. Im Durchschnitt hat jeder junge Internetnutzer 185 virtuelle Freunde.
Im Internet nennen der Befragung zufolge, mehr als 50 Prozent außer Name, Geburtstag und Geschlecht sehr häufig auch ihren Beruf (66 Prozent), Wohnort (59 Prozent) oder allgemeine Interessen (73 Prozent). Allerdings erwähnen nur vier Prozent ihre Anschrift oder Telefonnummer. Auch die sexuelle Orientierung (29 Prozent), die religiösen oder politischen Einstellungen (20 und 19 Prozent) werden öffentlich im Internet genannt.
Fakt ist, dass ein großer Bedarf an Aufklärung besteht. Es muss aber nicht nur klar gemacht werden, welche persönlichen Daten in sozialen Netzwerken veröffentlicht werden dürfen, sondern auch, welche Rechte man dabei beachten muss. 47 Prozent der Zwölf- bis 14-Jährigen haben beispielsweise bereits Inhalte online gestellt, an denen sie keine Urheberrechte besaßen. Andere 38 Prozent äußern sich dazu, dass bereits Inhalte, mit denen sie nicht einverstanden waren (wie zum Beispiel Fotos) ohne ihre Zustimmung ins Netz gestellt wurden.
Der Direktor der Landesmedienanstalt, Jürgen Brautmeier erklärte, dass die Risikogruppen besser geschützt werden müssten. Die Fähigkeit, Medien und ihre Inhalte den eigenen Zielen und Bedürfnissen entsprechend zu nutzen, sollte gefördert und gestärkt werden. Bereits durchgeführte Maßnahmen hätten sich durchaus positiv bewährt.
Die Autoren der Studie forderten, die sozialen Netzwerke so zu gestalten, dass Meinungen und Informationen frei geäußert werden können und dabei die Chance zur Entfaltung der Persönlichkeit wahrgenommen werden könnte. Gleichzeitig solle aber auch das genannte Risiko verringert werden. Dazu schlagen sie weitere Einschränkungen und Vorschriften für Kinder und Jugendliche vor.
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