Jede Menge Konfliktstoff
Eine kniffelige Angelegenheit: Tierschützer und Windkraftunternehmer haben ein Problem. Auf der einen Seite stehen die Befürworter der Stärkung der Auerhuhnpopulation, auf der anderen Seite die Befürworter der Windkraft. .
Chiara Baumbach, Klasse 9b, Hebelgymnasium (Lörrach)
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Die Windkraftbefürworter hingegen sehen die Lage nicht so dramatisch. Insbesondere auch durch die Ukrainekrise sind alternative Energiequellen aktuell wichtiger denn je, und Windkrafträder werden dringend benötigt. Aufgrund der Sorge um die Auerhuhnpopulation, die von Windkrafträdern gestört werden könnte, können allerdings Windkraftprojekte öfters nicht wie geplant umgesetzt werden.
Doch warum ist der Schutz des Auerhuhns so wichtig? Das Auerhuhn ist ein wichtiger Bestandteil der Biodiversität unserer Wälder, da es sich bei ihm um eine Schirmart handelt, die auf das Befinden anderer Vogel- und Pflanzenarten Einfluss hat. Reduziert sich die Population des Auerhuhns, reduziert sich auch die Vielfalt unserer Vögel und Pflanzen.
Also was tun? Können Windkraft und Auerhuhnschutz miteinander verbunden werden? Was unvereinbar klingt, kann aber eventuell doch in Einklang gebracht werden – schließlich brauchen wir beides. Als Teil unseres Ökosystems sind Auerhühner schützenswert und ein unersetzlicher Teil unserer Wälder. Windkraft ist eine wichtige, aber nur eine von mehreren alternativen Energiequellen. Hier können beispielsweise andere Standorte oder auch alternative Energien wie die Solarenergie in Betracht gezogen werden. Sicherlich eine Herausforderung, aber mit weitaus weniger negativen Folgen verbunden als die Störung unseres Ökosystems. Dieses muss in jedem Fall erhalten bleiben!
In der Tat haben sich Auerhuhnschützer und Windkraftbefürworter schon angenähert. Zeno Bader lehnt Windkraft in Vogelschutzgebieten ab, ist aber kein Windkraftgegner. Und Rudolf Schuler, der Bürgermeister von St. Peter, betont, dass die Plätze dreier weiterer Windkrafträder seiner Gemeinde bewusst außerhalb des Vogelschutzgebietes ausgesucht worden sind.
Eine Langzeitstudie zeigt zudem, dass von Windkrafträdern keine Gefahr und kein erhöhtes Stresslevel für die Auerhühner ausgehe, wenn sie Abstand zu den Windkrafträdern halten. Der Rückgang der Auerhuhnpopulation ist auf andere Ursachen zurückzuführen, wie auch Rudolf Schuler betont, weshalb Windkrafträder nicht die Auslöser des Problems sind. Also ist beides doch vereinbar? Vielleicht! In näherer Zukunft gibt es außerdem die Möglichkeit, auch im Rahmen von weiteren Studien, zu sehen, wie sich das Verhältnis zwischen Auerhuhn und Windkrafträdern weiterentwickelt. Wichtig ist, was wir zum Schutz der Auerhuhnpopulation beitragen können, schließlich sind wir alle für unser Ökosystem verantwortlich. Neben dem Engagement in Vereinen wie dem Verein Auerhuhn im Schwarzwald, sind es auch Initiativen und Maßnahmen, die den Unterschied machen und der Auerhuhnbevölkerung helfen können. So sucht nach Aussage von Rudolf Schuler beispielsweise der Naturpark Südschwarzwald in gewissen Abständen engagierte Freiwillige für Freiwilligeneinsätze, um den Lebensraum für das bedrohte Auerhuhn zu optimieren. Es liegt an uns allen, etwas zu tun!
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