Invasive Pflanze bedroht Artenvielfalt

Wo sich der Japanische Staudenknöterich ausbreitet, haben es heimische Gewächse schwer.  

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So sieht er aus, der Japanische Staudenknöterich  | Foto: bennytrapp  (stock.adobe.com)
So sieht er aus, der Japanische Staudenknöterich Foto: bennytrapp  (stock.adobe.com)
Vielleicht haben Sie sich schon mal gewundert, warum Jugendliche in großen Gruppen am Dietenbach in Freiburg Pflanzen zertrampeln? Wir wissen die Antwort: Das ist die Bachpatenschaft des Kepler-Gymnasiums.

Am Dietenbach widmen sich die Achtklässler des Kepler-Gymnasiums der Bekämpfung des Japanischen Knöterichs. Diese Pflanze hat derzeit den gesamten Dietenbach überwuchert, was eine gesunde Wasserentwicklung behindert. Aus diesem Grund beschädigten die Schüler diese Pflanzen während der Vegetationsperiode mehrmals.

Der Japanische Staudenknöterich (Japanknöterich) ist ein Neophyt (eine invasive Art, d. Redaktion) und kommt ursprünglich aus Ostasien, China, Korea und Japan. Der Knöterich wurde zirka 1825 gezielt von Philipp Franz von Siebold nach Europa gebracht, um ihn als pflanzliches Tierfutter zu verwenden. Im 19. Jahrhundert wurde er auch in den USA eingeführt. In den Regionen, in denen der Japanknöterich ein Neophyt ist, spielt die Vermehrung über Samen kaum eine Rolle. Viel wichtiger ist die vegetative Vermehrung: Teile von Stängeln oder unterirdische Ausläufer, die durch Gewässer oder den Menschen verschleppt werden. Bereits ein Pflanzenteil von 1,5 Zentimeter Länge kann einen neuen Bestand begründen. So bilden sich große Bestände, die meist entweder aus rein weiblichen oder rein männlichen Pflanzen bestehen und über ihre gleichgeschlechtlichen Blüten keine Früchte bilden können.

Die große Problematik des Japanknöterichs ist, dass er mit seinem schnellen Wachstum und dem dichten Blätterdach die heimischen Pflanzenarten verdrängt. Sterben die oberirdischen Pflanzenteile im Herbst ab, bleibt über das Winterhalbjahr offener und oberflächlich nur wenig durchwurzelter Boden zurück. Dadurch bedroht der Knöterich die Artenvielfalt. Weitere Schäden kann der Japanknöterich an Kanalisationen, Straßenbelägen, Stütz- und Schutzmauern sowie Gebäuden verursachen.

Um den lästigen Knöterich zu bekämpfen, gibt es viele verschiedene Möglichkeiten. Beispielsweise kann man die ganze Pflanze samt Wurzeln ausreißen oder ausgraben. Das hat allerdings den Nachteil, dass es bei älteren und größeren Pflanzen nicht mehr möglich ist. Man kann ihn auch abmähen oder die Fläche beweiden, wobei man ihn aber nicht ganz beseitigt, da immer ein Teil in der Erde bleibt. Des Weiteren kann man ihn mit Chemikalien abtöten, aber dies ist nicht zu empfehlen, weil es auch alle anderen heimischen Pflanzenarten vernichtet. Eine andere, aufwändige Möglichkeit wäre, den Knöterich mit schwarzer Folie abzudecken, jedoch tötet man durch den Entzug von Sonnenlicht auch alle anderen Pflanzen.

Es gibt noch viele andere problematische Neophyten in Deutschland, wie das Indische Springkraut und den Riesenbärenklau. Sie haben ähnliche Problematiken wie der Japanknöterich.

Wenn sie jetzt wieder Jugendliche am Dietenbach sehen, können Sie sich freuen, da diese der Natur helfen.

Japanknöterich

Familie: Knöterichgewächse
Wuchshöhe: ein bis vier Meter
Herkunft: China, Korea und Japan
Merkmale: Gruppen von hohlen, bis über zwei Zentimeter dicken Stängeln
Aussehen: Die ledrigen Blätter sind fünf bis zehn Zentimeter breit, fünf bis 20 Zentimeter lang und oval mit einer aufgesetzten Spitze und am Grunde gestutzt. Die Blütenstände sind rispenartig verzweigt und hellgelb-grün bis weiß.
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