Theater-Aufführung in Kippenheimer Synagoge
Intensive Konfrontation mit der Vergangenheit
Die Oberstufen-Theater-AG des Max-Planck-Gymnasiums Lahr führte am Donnerstag, dem Vorabend des 9. November, in der voll besetzten Synagoge in Kippenheim das Theaterstück "Unerwünscht: Das Ende einer Kindheit" auf.
Judith Rother, Klasse 9b & Max-Planck-Gymnasium Lahr
Mi, 14. Nov 2012, 13:43 Uhr
Schülertexte
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Innerhalb des Theaterstücks wurde von Felix Doucet, Jule Erb und Sonja Steenhoff als Kasperle, Gretel und Großmutter eine Szene aus "Der Giftpilz" dargeboten, einem Kinderbuch, das den Judenhass schürte. Die anschließend dargestellte Befragung durch einen SS-Mann zeigte auf, wie die Menschen der Willkür der Nazis ausgeliefert waren.
Die Schauspieler boten eine beeindruckende Leistung. Für sie war die Aufführung in der Synagoge eine ganz besondere Erfahrung. Vor allem für Yannick Reißfelder, der die Rolle von Kurt Maier spielte. Kurt Maier sagt, er konnte Hitler gut imitieren, und gerade die Imitation von Hitler in einer Synagoge fiel dem jungen Schauspieler schwer und hatte im Vorfeld der Aufführung für Diskussionen innerhalb der Theater-AG gesorgt. Man hatte Bedenken in Bezug auf die Reaktion des Publikums gehabt.
Das Publikum war von den Inszenierungen begeistert, sehr bewegt und beeindruckt. "Das Theaterstück bewegt mehr als die Friedensbewegung", so der Kommentar eines Besuchers. Für Schauspieler und Publikum war die anschließende Schilderung der Geschehnisse in Kippenheim durch eine Zeitzeugin dann nochmal eine ganz intensive Konfrontation mit der Vergangenheit. Sie erzählte ihre Geschichte und schilderte, wie sie selbst die ganzen Geschehnisse miterlebte.Das Publikum und die Schauspieler waren davon zutiefst berührt.
Die Veranstaltung wurde von Dorothee Schäfer-Renno (Klavier), Pia Schwendemann (Oboe) und Ann-Marie Renno (Violoncello) musikalisch umrahmt. Die musikalische Leitung hatte Dorothee Schäfer-Renno, die Gesamtleitung Andrea Welz. Kurt Maier selbst konnte die Aufführung nicht miterleben, jedoch freute er sich sehr über die musikalische Begleitung, da er eine emotionale Bindung an die Musik hat. "Immer wenn ich Musik höre, muss ich weinen."
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