"In Peking erwischt man nur ein paar Dumme"

BZ-INTERVIEW mit Professor Werner Franke, dem führenden deutschen Doping-Bekämpfer, über mögliche Manipulationen bei den Spielen.  

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FREIBURG. Werner Franke bekämpft Doping so vehement wie kein anderer in Deutschland. Genau deshalb gehört er in einigen Kreisen des Sports aber auch zu den Bestgehassten. BZ-Redakteur Andreas Strepenick fragte ihn, wie nun bei Olympia in Peking gedopt wird und welche Methoden der Manipulation gerade besonders beliebt sind. Franke untersucht außerdem im Auftrag der Albert-Ludwigs-Universität die Geschichte des Dopings in Freiburg.

BZ: Freuen Sie sich auf Peking?
Franke: Freuen? Der von den Medien hochgetrimmte Olympia-Hype geht mir glatt an irgendeinem Körperteil vorbei. Ich werde mir – wenn’s passt – das eine oder andere anschauen, aber natürlich als kritisch Denkender und Wissender, nicht als olympisch TV-Vernebelter.
BZ: Was wissen Sie denn?
Franke: Ich weiß – und kann es auch durch Dokumente belegen –, dass es in den letzten Jahren eine weitere Spirale in der Entwicklung des Dopings und seiner Vertuschung gegeben hat: Hightech-Doping. In der Weltspitze wird inzwischen auf hohem, wissenschaftlich und durch eigene Messungen der Täter abgesichertem Niveau gedopt und vertuscht. Wer in Peking an den Start geht, wiederholt doch nicht die Fehler anderer, und er weiß in der Regel, dass er so in seinem olympischen Dopingzustand nicht erwischt werden kann. Wie zum Beispiel schon die fünffache Medaillengewinnerin von Sydney 2000, USA-Sprinterin Marion Jones, immer betont hat: Sie ist in 160 Dopingkontrollen nie ...

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