"Ich wollte gute Bilder zeichnen"
JUZ-INTERVIEW mit Sandra Schulz aus Friesenheim, die im Kindesalter begann, Manga-Comics zu zeichnen.
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Die Friesenheimerin Sandra Schulz zeichnet schon seit vielen Jahren Manga-Comics. Über diese spezielle Zeichenform näherte sie sich der Kunst an, bis sie sich nun für ein passendes Studium entschied, wie sie JuZ-Redakteurin Leonie Lieberam verriet.
Sandra: Mein Interesse für das Zeichnen hat mit Manga in der vierten Klasse angefangen. Das habe ich zuerst gelernt, ich habe als Kind keine realistischen Personen oder so gezeichnet. Weil man ja immer diese Anime-Serien als Kind geschaut hat, wie "Sailormoon" oder "Dragonball". Ich fand das total beeindruckend, was die Anime-Zeichner können. In gewisser Weise ist das Manga-Zeichnen der Grundpfeiler, der mein Interesse für das Zeichnen geprägt hat – mittlerweile zieht es mich eher in die realistische Richtung.
JuZ: Losgelöst hast Du Dich trotzdem nicht davon – warum zeichnest Du heute immer noch Mangas?
Sandra: Früher habe ich versucht, so zu malen, wie die Zeichner der bekannten Anime-Serien, heute male ich eher realistische Mangas, bei denen der Fokus auf dem Licht- und Schattenverhältnis oder dem Ausdruck liegt. Ich versuche mich auch an realistischen Zeichnungen, Menschen, Landschaften oder Häusern. Weil man ein Gefühl dafür kriegt, auf welche Art Dinge gezeichnet werden. Das kann man auf das Manga-Zeichnen übertragen.
JuZ: Wann hat Manga die wichtigste Rolle in Deinem Leben gespielt?
Sandra: Ich habe, als ich 16 war, im Internet verschiedene Manga-Foren entdeckt, in denen es darum geht, seine Werke mit Gleichgesinnten zu teilen. Ich habe mich angestrengt, wollte viele und gute Bilder zeichnen. Es war auch interessant, dort Werke von anderen Künstlern zu sehen. Sie haben mich inspiriert.
JuZ: Viele kennen Manga nicht, und haben auch kein Interesse daran. Hat Dich deine Faszination für Manga ausgeschlossen?
Sandra: Nein, im Gegenteil. Ich hatte viele Leute, auch Freundinnen in der Klasse, mit denen ich über Manga reden konnte. Wir haben zusammen gezeichnet, und uns über bekannte und aktuelle Mangas und Anime ausgetauscht. Das hat in der sechsten Klasse angefangen, und bis in die Oberstufe haben wir im Kunstunterricht am liebsten Mangas gezeichnet (lacht).
JuZ: Machst du oft bei Manga-Zeichenwettbewerben mit?
Sandra: Vor meinem Abi habe ich oft bei größeren Zeichenwettbewerben mitgemacht, bei denen die ersten Preise ein Vertrag mit einem Manga-Verlag waren. Es ging mir aber nicht vor allem ums gewinnen, sondern ich wollte mich selbst im Vergleich mit anderen Zeichnern einordnen und wissen: Was muss ich noch besser machen? Und was kann ich schon so gut wie die Profis?
JuZ: Hast Du auch den Berufswunsch, Manga-Zeichnerin zu werden?
Sandra: Manga-Zeichnerin nicht unbedingt, aber Zeichnerin zu werden, hätte mich schon fasziniert. Mittlerweile habe ich mich aber dazu entschieden, Bauingenieurswesen zu studieren. Deshalb habe ich in letzter Zeit auch nur wenig Zeit zum Zeichnen. Wenn ich aber fertig bin mit meinem Studium, habe ich mir vorgenommen, mich wieder öfter künstlerisch zu betätigen, häufiger an Zeichen- und Manga-Zeichenwettbewerben teilzunehmen.