"Ich weiß nie, was mich den Tag über erwartet"
ZISCH-INTERVIEW mit Pfarrer Maier über seinen Glauben, seinen Beruf und mögliche Einsamkeit an Feiertagen.
Eva Nau, Julia Dyck, Klasse 4b, Rosenburgschule & Müllheim
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Die Zisch-Reporterinnen Eva Nau und Julia Dyck aus der Klasse 4b der Rosenburgschule Müllheim haben den Pfarrer Dieter Maier, den Leiter der Seelsorgeeinheit Markgräflerland, interviewt. In diesem Gespräch haben sie Pfarrer Maier nochmals besser kennengelernt, worüber sie sich sehr gefreut haben.
Maier: Ich komme aus Zell-Atzenbach im Schwarzwald.
Zisch: Wie alt sind Sie?
Maier: 51 Jahre alt
Zisch: Warum sind Sie Pfarrer geworden?
Maier: Das war ein langer Weg. Ich war zuerst Mechaniker in einer Weberei und habe dann gemerkt, dass ich gerne mit Menschen arbeiten möchte. Da ich in meiner Heimat in der Pfarrgemeinde aktiv war, bin ich dann Pfarrer geworden.
Zisch: Wie lange sind Sie schon Pfarrer?
Maier: Seit 21 Jahren.
Zisch: Woher kommt Ihr Glaube?
Maier: Meinen Glauben habe ich von meinen Eltern und aus meiner Aktivität in der Pfarrgemeinde.
Zisch: Haben Sie schon mal gesündigt?
Maier: Natürlich. Jeder sündigt mal, auch ich. Kein Mensch ist ohne Sünde.
Zisch: Leben Ihre Eltern noch?
Maier: Meine Mutter lebt noch. Sie ist schon über 90. Mein Vater ist schon tot.
Zisch: Was macht Ihnen bei Ihrer Arbeit am meisten Freude?
Maier: Dass ich mit ganz vielen unterschiedlichen Menschen zu tun habe. Mit euch Kindern, mit alten Leuten … Meine Arbeit ist sehr vielfältig. Ich weiß morgens nie, was mich den Tag über noch erwartet.
Zisch: Was bereitet Ihnen in Ihrem Beruf am wenigsten Freude?
Maier: Beerdigungen. Das ist immer sehr traurig.
Zisch: Wollen Sie den Zeitungslesern etwas mitgeben?
Maier: Ja, für mich ist es sehr schön, dass sich so viele Menschen für ihren Glauben einsetzen und engagieren. Außerdem: Man darf nicht alles so ernst nehmen, was in der Zeitung steht.
Zisch: Was würden Sie sich wünschen, wenn Sie drei Wünsche frei hätten?
Maier: Als Erstes würde ich mir 100 000 Wünsche mehr wünschen. Dann, dass alle Menschen zufrieden sind, ein zufriedenes Herz haben. Und dann eine friedliche und gerechtere Welt und keinen Krieg mehr.
Zisch: Haben Sie ein Hobby?
Maier: Früher hatte ich viele Hobbys. Ich habe gerne Fußball gespielt und außerdem Musik gemacht. Dazu habe ich heute keine Zeit mehr. Aber ich verreise sehr gerne und lese in meiner Freizeit viel.
Zisch: Müssen Sie auch manchmal mitten in der Nacht aufstehen und zu einem
Notfall?
Maier: Das kommt immer wieder vor, aber nicht so häufig. Es passiert schon mal, dass ich nachts gerufen werde, wenn jemand im Sterben liegt.
Zisch: Wie geht es Ihnen an Feiertagen wie Ostern oder Weihnachten? Fühlen Sie sich dann einsam?
Maier: Nein. An diesem Tagen muss ich ganz viel arbeiten. Außerdem lebt meine Mutter ja noch und leistet mir an den Feiertagen oft Gesellschaft.
Zisch: Was ist Ihnen in der neuen Seelsorgeeinheit am wichtigsten?
Maier: Dass die Menschen in der Kirche zufrieden sind, dort Halt finden und eine Gemeinschaft bilden.
Zisch: Wie viele Stunden arbeiten Sie am Tag?
Maier: Das kann man nicht so genau sagen, zwölf bis 15 Stunden etwa. Das kommt auf den Tag an. Es gibt auch Tage, an denen es nur acht Stunden sind. Das ist nicht jeden Tag gleich.
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