"Ich tüftle an neuen Konzepten"
Das Naturzentrum Kaiserstuhl in Ihringen hat eine neue Leiterin: Die langjährige Mitarbeiterin Birgit Sütterlin führt nun die Einrichtung, die zum Schwarzwaldverein gehört. Im Interview spricht sie über ihre Arbeit und über Veränderungen. .
Interview von Gerold Zink
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BZ: Wie hat sich Ihre Arbeit dadurch verändert? Ist Ihr Stundenkontingent aufgestockt worden und treffen Sie nun alle Entscheidungen alleine?
Mein Stundenkontingent konnte leider aus haushälterischen Gründen nicht aufgestockt werden. Im Prinzip treffe ich jetzt die Entscheidungen alleine, wo nötig natürlich in Rücksprache mit dem Schwarzwaldverein. An meiner Arbeit hat sich unter anderem verändert, dass ich nun die direkte Ansprechpartnerin für die Bürgermeister bin. Ich konzipiere mit der Unterstützung von ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern verschiedene Ausstellungen, leite Projekte wie die Kaiserstühler Naturlotsen und tüftle an neuen Konzepten.
BZ: An welchen?
Es gibt im Naturzentrum ab März eine neue Fotoausstellung zu Schmetterlingen, Raupen und ihren Futterpflanzen. Im Herbst folgt eine Ausstellung zum Lebensraum Löss.
BZ: In den Räumen des Naturzentrums sind unter anderem Ausstellungen zur Natur, Geologie und dem Weinbau zu sehen. Soll dies so bleiben oder planen Sie einschneidende Veränderungen?
Der alte Ihringer Kindergarten, in dem wir untergebracht sind, steht unter Denkmalschutz und liegt im Gebiet des Städtebauförderprogramms. Die Gemeinde hat eine Machbarkeitsstudie zur Sanierung des historischen Gebäudes aus dem Jahr 1905 und zur Zusammenlegung des Naturzentrums mit der Kaiserstuhl Touristik Ihringen in Auftrag gegeben. Letztere befindet sich derzeit in der Postfiliale neben dem Rathaus. Angedacht ist, dass die Touristinfo nach der Renovierung des alten Kindergartens bei uns einzieht, was für das Naturzentrum den großen Vorteil hätte, dass es seine Öffnungszeiten deutlich erweitern könnte.
BZ: Gibt es dafür bereits einen Zeitplan?
Ja, vorgesehen ist die Umsetzung des Projektes 2028.
BZ: Träger des Naturzentrums ist der Schwarzwaldverein, außerdem unterstützen seit 2008 elf Gemeinden rund um Kaiserstuhl, Tuniberg und die March sowie die Naturgarten Kaiserstuhl GmbH die Einrichtung. Wie hoch ist Ihr Budget und reicht das Geld aus?
Unser Budget ist nicht sehr hoch und reicht gerade für die Personalkosten, die Flyer und unsere PC-Ausstattung. Ich habe zum Beispiel nur eine 30-Prozent-Stelle. Wenn ich Projekte plane, muss ich mich immer um Spenden und Zuschüsse bemühen.
BZ: Welche Rolle spielen ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Helfer?
Eine sehr wichtige, weil ich keine hauptamtliche Vertretung habe. Ohne sie wären unsere Öffnungszeiten von zwölf Stunden die Woche noch geringer. Außerdem sorgen sie durch Exkursionen, Vorträge und Führungen für unser vielseitiges Programm mit rund 50 Angeboten. Insgesamt gibt es 37 Referentinnen und Referenten sowie zwölf ehrenamtliche Helferinnen und Helfer. Neue sind gerne willkommen.
BZ: Das Naturzentrum hat viele Aufgaben. Welches sind für Sie die wichtigsten und wie lautet die Kernbotschaft der Einrichtung?
Unsere Kernbotschaft lautet "Nur was wir kennen, können wir sehen". Wir wollen die vielfältige Natur des Kaiserstuhls vermitteln und die Gäste sensibilisieren, sie zu schützen. Außerdem haben wir einen Bildungsauftrag. Darüber hinaus sind wir Ansprechpartner für viele Gruppen, zum Beispiel Geologen, Biologen und Naturschützer.
BZ: Das Naturzentrum ist vor allem für sein abwechslungsreiches Jahresprogramm bekannt. Machen Sie uns neugierig: Wann beginnt es in diesem Jahr und welches sind die Höhepunkte?
Es beginnt am 1. März mit der Exkursion "Wasservögel am Rhein" und endet am 23. November. Höhepunkte haben wir viele, unter anderem verschiedene Familientouren, Bildvorträge zu Insekten, Vögeln und Mineralien und Führungen zu Pflanzen, Tieren und Weinbau.
BZ: Wie viele Besucherinnen und Besucher nahmen im vergangenen Jahr an den Exkursionen teil und woher kamen sie hauptsächlich?
Zwischen 2500 und 3000 Gäste besuchen in der Regel das Naturzentrum und nehmen an den Führungen teil. Viele kommen aus Baden-Württemberg, aus Rheinland-Pfalz, aber auch aus dem Norden der Republik und aus der Schweiz.