Zisch-Interview
"Ich schreibe über die Wirtschaft"
Als Banken-Korrespondentin schreibt die Journalistin Meike Schreiber für die Süddeutsche Zeitung. Mit ihrer Nichte, der Zisch-Reporterin Tina Schreiber, spricht sie über ihren spannenden Beruf.
Tina Schreiber, Klasse 4c, Lorettoschule (Freiburg)
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Zisch: Was machst du bei deiner Arbeit?
Schreiber: Ich schreibe für die Süddeutsche Zeitung.
Zisch: Ist es gefährlich, Journalist oder Journalistin zu sein?
Schreiber: In Deutschland zum Glück meistens nicht. Aber in anderen Ländern, in denen Journalistinnen und Journalisten weniger gut geschützt sind, kann es gefährlich sein.
Zisch: Was daran ist gefährlich?
Schreiber: Manche wollen nicht, dass ein Artikel rauskommt und bedrohen dann die Journalistin, den Journalisten.
Zisch: Könnte dich einfach jemand verklagen?
Schreiber: Ja. Wenn ich etwas schreibe, das falsch ist, dann kann man mich und die Zeitung verklagen.
Zisch: Wie lang arbeitest du schon in diesem Beruf?
Schreiber: Seit über 20 Jahren.
Zisch: Wie lange arbeitest du am Tag?
Schreiber: Oft viel zu lange, ich zähle die Stunden aber nicht, muss ich zugeben.
Zisch: Welche Ausbildung braucht man, um diesen Beruf zu machen?
Schreiber: Es gibt keine Vorgaben für diesen Beruf. Eigentlich kann sich jede Journalistin, jeder Journalist nennen, die oder der das will.
Zisch: Muss man dafür studieren?
Schreiber: Die meisten Leute tun es.
Zisch: Was kann man studieren?
Schreiber: Man kann Naturwissenschaften, Jura, Volkswirtschaften, Germanistik studieren.
Zisch: Was hast du denn studiert?
Schreiber: Romanistik, Germanistik und Volkswirtschaften.
Zisch: Mama hat erzählt, dass du bei der Badischen Zeitung gearbeitet hast?
Schreiber: Ja, ich habe dort Ende der 1990er Jahre mal ein Praktikum gemacht. Das hat viel Spaß gemacht.
Zisch: Über was schreibst du?
Schreiber: Ich schreibe über die Wirtschaft, vor allem über Banken und Sparkassen, zum Beispiel die Deutsche Bank.
Zisch: Wieso schreibst du über die Deutsche Bank?
Schreiber: Weil das immer noch die größte Bank in Deutschland ist und es, glaube ich, gut ist, wenn Journalistinnen und Journalisten verfolgen, was sie dort so machen.
Zisch: Was daran macht dir Spaß?
Schreiber: Es macht mir Spaß, Sachen rauszufinden, also, wenn Banken nicht gut mit ihren Kundinnen und Kunden oder Anlegerinnen und Anlegern umgehen oder wenn Bankchefs aus meiner Sicht zu viel Geld verdienen.
Zisch: Wie finden dich die Leute bei der Deutschen Bank?
Schreiber: Die finden mich manchmal etwas doof, glaube ich, aber nicht alle.
Zisch: Was würdest du dir wünschen, wenn du drei Wünsche frei hättest?
Schreiber: Dass der Klimawandel nicht kommt, dass der Weltfrieden kommt und dass alle Menschen glücklich sind.
Zisch: Wurdest du schon einmal interviewt? Und wenn ja, von wem?
Schreiber: Ich wurde zum Beispiel schon einmal vom ZDF interviewt. In einem Film über den früheren Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann.
Zisch: Was machst du gerne?
Schreiber: Wandern, und zwar am liebsten, wenn meine Kinder mitkommen.
Zisch: Was magst du überhaupt nicht? Und warum?
Schreiber: Ich mag keine Eier. Sie sind eklig.
Zisch: Was würdest du ändern, wenn du Bundeskanzlerin wärest?
Schreiber: Oh mein Gott. Das ist eine superschwere Frage. Ich würde versuchen, mich für Gerechtigkeit einzusetzen. Und ich würde versuchen wollen, den Klimawandel stärker zu bekämpfen.
Zisch: Was würdest du gerne erfinden? Und warum?
Schreiber: Ich würde gerne einen großen CO2-Staubsauger erfinden, der das ganze CO2 aus der Atmosphäre raus saugt.
Zisch: Was würdest du machen, wenn du Millionärin wärest?
Schreiber: Ich würde dafür sorgen, dass ich das Geld in ganz viele Projekte investiere, die ich sinnvoll finde. Weniger um Geld zu verdienen, als um sinnvolle Sachen zu erreichen.
Zisch: Wen würdest du gerne einmal treffen? Und warum?
Schreiber: Sophie Scholl. Ich wüsste gerne, woher man so viel Mut nimmt, gegen eine Diktatur zu kämpfen.
Zisch: Was würdest du gerne einmal über dich in der Zeitung lesen? Und warum?
Schreiber: (lacht) Der CO2-Staubsauger, den Meike Schreiber erfunden hat, funktioniert.
Zisch: Was hältst du von der Deutschen Bank?
Schreiber: Das ist eine Bank, die mich zumindest nie langweilt. Die hält mich auf Trab.
Zisch: Welchen Beruf wolltest du immer machen?
Schreiber: Ich wollte schon als Kind Journalistin werden.
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