"Ich organisiere die Abläufe"

ZISCH-INTERVIEW mit Rettungsschwimmer und Wachführer Manuel Walter über Einsätze an der deutschen Ostseeküste.  

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Ein Teil des Rettungsteams von Scharbeutz mit Zisch-Reporterin Hedda Bortchen (ganz vorne) Foto: Privat

Zisch-Reporterin Hedda Bortchen aus der Klasse 4c der Hellbergschule in Lörrach begleitet jedes Jahr ihren Vater zum Wasserrettungsdienst an die deutsche Ostseeküste nach Scharbeutz in die Lübecker Bucht. Die Wasserrettungsstation der DLRG (Deutsche Lebensrettungsgesellschaft) in Scharbeutz bewacht einen großen Strandabschnitt der Ostseebäder Timmendorfer Strand, Scharbeutz, Haffkrug und Sierksdorf. Der Strand ist als "Lifeguarded Beach" zertifiziert und die Wachstation gilt als eine der am modernsten ausgestatteten DLRG-Wachen.

Die Wachmannschaft besteht bei voller Besetzung aus über 60 ehrenamtlichen DLRG-Rettungsschwimmern aus ganz Deutschland und wird während des Dienstes durch einen erfahrenen Wachführer geleitet. Dieses Jahr in den Pfingstferien war Manuel Walter aus Eisenach in Thüringen Wachführer und Hedda Bortchen hat ihn interviewt.
Zisch: Seit wann bist du Rettungsschwimmer?
Walter: Seit sieben Jahren.
Zisch: Zum wievielten Mal bist du als Rettungsschwimmer an der Ostsee?
Walter: Zum zehnten Mal.
Zisch: Warst du schon einmal an der Nordsee als Rettungsschwimmer?
Walter: Nein, bis jetzt noch nicht.
Zisch: Wie läuft ein Einsatz ab?
Walter: Als Erstes wird der Wachleiter vom Turm aus angefunkt, wo der Einsatz abläuft. Dann wird das am besten geeignete Team vom Wachleiter angefunkt, ein Boot oder Strandfahrzeug. Das Einsatzteam kümmert sich um den Fall und gibt Rückmeldung an den Wachleiter. Der Wachleiter ist mit der Rettungsleitstelle, mit Rettungswagen und so weiter in Kontakt, falls sie benötigt werden.
Zisch: Wie läuft ein Tag als Rettungsschwimmer ab?
Walter: Der Tag startet mit gemeinsamem Frühstück um neun Uhr in der Unterkunft. Vorm Frühstück müssen alle ihre eigenen Zimmer putzen und die Backschaften – die Aufräumteams – ihre Dienste erfüllen. Die Zimmer werden kontrolliert und die Rettungsschwimmer, falls nötig, vom Frühstück geholt, um nachzubessern. Um 9.30 Uhr teilt der Wachleiter in der morgendlichen Ansprache mit, wer an welchem Turm eingeteilt ist, welches Team die Boote und welches die Strandfahrzeuge besetzt. Danach wird die Unterkunft aufgeräumt und um zehn Uhr werden die Stationen besetzt. Bis 18 Uhr bleiben alle an ihrem Einsatzort. Ab 19 Uhr gibt es das gemeinsame Abendessen inklusive Spül- und Putzdienst.
Zisch: Welche Abzeichen hast du? Welche Ausbildungen hast du?
Walter: Rettungsschwimmer, Sanitätskurs, Funken, Wasserrettungsschein, Bootsführerschein, Wachleiter.
Zisch: Was ist die Aufgabe des Wachführers?
Walter: Er hat die Verantwortung für die minderjährigen Wasserretter und Rettungsschwimmer. Er verteilt die Mitarbeiter auf die Türme, leitet die Einsätze und sorgt dafür, dass alles läuft, und jeder weiß, was er machen muss. Der Wachleiter ist Ansprechpartner für alle Rettungsschwimmer bei den Fragen rund um den Dienst.
Zisch: Ab welchem Alter kann man als Rettungsschwimmer Dienst an der Küste machen?
Walter: Ab 16 kann man sich als Rettungsschwimmer melden, unter 16 kann man als Praktikant im JET-Team, dem Jugend-Einsatz-Team mitlaufen.

Informationen zum Wasserrettungsdienst der DLRG an der deutschen Küste: https://www.dlrg.de
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