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Zischup-Interview

"Ich mag lyrisch-weiche und fließende Figuren"

Lotte Weinberger tanzt. Die Schülerin der Klasse SG8A der GHSE hat mit ihrer Tanzlehrerin Birgit Kern gesprochen. Kern ist Jazztanzlehrerin an der Musikschule Emmendingen.  

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Lotte Weinberger (rechts) führte ein I...hrerin an der Musikschule Emmendingen.  | Foto: privat
Lotte Weinberger (rechts) führte ein Interview mit Birgit Kern, Jazztanzlehrerin an der Musikschule Emmendingen. Foto: privat
Zischup: Frau Kern, ich habe Sie als motivierte Jazztanzlehrerin kennen- und schätzengelernt. Mehrmals die Woche unterrichten sie im Rahmen der Musikschule Emmendingen mit großer Begeisterung unterschiedliche Altersgruppen im Jazztanz. In welchem Alter haben Sie selbst Ihre Liebe zum Tanzen entdeckt?
Kern: Angefangen habe ich mit vier Jahren und zwar habe ich Ballett gemacht. Normalerweise sollte meine ältere Schwester zum Ballett, aber die wollte nicht, also durfte ich im Alter von vier Jahren anfangen. Ballett habe ich dann fünf Jahre lang gemacht, danach aufgehört und mit Leistungsturnen begonnen. Nach sechs Jahren Leistungsturnen bin ich dann zum Jazzballett gekommen, weil dieses dann doch von meiner Konstitution her besser gepasst hat. Aber Ballett ist auf jeden Fall eine gute Grundlage.

Zischup: Welche Ausbildung ist notwendig, um als Jazztanzlehrerin sein Wissen weitergeben zu können?
Kern: Normalerweise gibt es Tanzausbildungen mit klassischen Ballett, Modern Dance und Jazzballet. Ich hatte keine Tanzausbildung, sondern einen Lehrerberuf, ich war Französisch-und Sportlehrerin und habe nebenbei Jazzballett und viele Fortbildungen gemacht. Durch die Fortbildungen habe ich immer wieder verschiedene Tanzstile gelernt und mich dadurch weitergebildet.
Zischup: Wie viele verschiedene Gruppen leiten Sie und wie oft trainieren Sie diese in der Woche?
Kern: Jazzballet gebe ich montags und mittwochs jeweils vier Stunden und das in unterschiedlichen Gruppen. Es beginnt ab der ersten Klasse bis hin zu den größeren Mädchen. Dann unterrichte ich noch eine Tanzgruppe mit älteren Damen, die das schon seit 20 Jahren machen.
Zischup: Wie viel Raum nimmt das Tanzen außerhalb Ihrer unterrichtlichen Tätigkeit in Ihrem Leben ein?
Kern: Ich unterrichte noch in anderen Studios und vertrete auch manchmal beim Zumba oder Dance Fit. Mich interessiert Tanzen eigentlich immer, und meine Töchter sind auch begeisterte Tänzerinnen, daher ist das Tanzen nicht nur auf die acht Stunden in der Woche begrenzt.

Zischup: Wie alt ist Ihre älteste und wie alt ist Ihre jüngste Schülerin?
Kern: Meine älteste Schülerin ist 70 Jahre alt, sie ist schon seit 20 Jahren dabei, und meine jüngste Schülerin ist acht Jahre alt.
Zischup: Jazztanz vereint viele unterschiedliche Tanzstile, unter anderem geht er zurück auf alte afroamerikanische Tanzstile früherer Sklaven im 19. Jahrhundert. Welche Richtung des heutigen Jazztanzes bevorzugen Sie, zum Beispiel Latein, Modern, Funky?
Kern: Ich bin für alle Richtungen offen, ich habe auch außerhalb des Jazzballetts noch Afrodance, lateinamerikanische Tänze, Modern Dance und Hip-Hop gemacht. Eigentlich bevorzuge ich klassischen Jazztanz, in dem Balletteile enthalten sind. Ich versuche immer verschiedene Richtungen zu bedienen, so dass die Kinder von mir auch verschiedene Richtungen gezeigt bekommen.

Zischup: Beim Jazztanz werden neben Ausdauer und Beweglichkeit auch Konzentration und Gedächtnisleistung geschult. Wie viel Zeit benötigen Sie, um eine neue Choreografie zu entwickeln, und woher kommt die Inspiration dazu?
Kern: Für eine neue Choreografie benötige ich schon einige Zeit. Ich habe natürlich ein Repertoire, mit dem ich schon seit vielen Jahren unterrichte, und ich schaue mir auch viele Videos auf Youtube an und nehme manchmal Teile davon, natürlich nicht die ganze Choreografie, weil manche Teile zu schwer sind oder einfach nicht auf die Musik passen. Ich hole mir auch auf meinen Fortbildungen immer wieder neue Ideen und Anregungen.

Zischup: Verschiedene Künstler und große Persönlichkeiten wie beispielsweise Matt Mattox oder Kathrin Dunham haben den Jazztanz geprägt. Haben Sie persönlich ein Vorbild?
Kern: Nein, ich kenne Matt Mattox zwar, aber bei seiner Tanztechnik ist mir alles ein bisschen zu formativ. Persönlich habe ich kein Vorbild.
Zischup: Jazztanz beinhaltet sowohl lyrisch-weiche, fließende Figuren als auch schnelle, rhythmische Bewegungen. Welche Tanzelemente favorisieren Sie persönlich?
Kern: Ich mag lieber lyrische, fließende und weiche Sachen, weil diese zu meinem Stil passen. Für die schnelleren, rhythmischen, Hip-Hop-mäßigen und zackigen Sachen muss ich mich schon einarbeiten. Ich finde es aber auch wichtig, dass man schnellere Sachen umsetzen kann.

Zischup: Nennen sie spontan drei Begriffe, um den Jazztanz zu charakterisieren!
Kern: Gute Musik , Motivation und Spaß am Tanzen.
Zischup: Mit welchen Argumenten würden sie einen Tanzmuffel davon überzeugen, diese Tanzart zu erlernen?
Kern: Durch den Hinweis auf die Bewegung, weil man durch das Jazzballet beweglich wird, außerdem mit den Schlüsselbegriffen Ausdauer, Kraft und Gehirntraining. Tanzen ist wichtig für Koordination und auf Dauer bekommt man Kraft und Ausdauer. Es ist ein umfangreicher Sport und mit Musik geht es leichter.
Zischup: Nun komme ich zu meiner letzten Frage: Nehmen wir einmal an, Sie würden ihre eigene Jazzballetschule gründen. Was wäre Ihnen dabei besonders wichtig?
Kern: Mir ist wichtig, dass es nicht zu teuer ist, damit es alle Interessierten ermöglicht bekommen und dass die Tanzräume entsprechend schön sind. Und dass sich die Schüler einfach von ihrer Persönlichkeit her durch das Tanzen entwickeln können.

Ressort: Schülertexte

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