Interview mit Jana Schwehr
"Ich liebe alle Positionen, die offensiv sind"
Die Zischup-Reporter Marcel Baur, Martin Bury und Fabian Sexauer interviewten die ehemalige SC-Spielerin Jana Schwehr. Nach einer schweren Verletzung wechselte spielt sie jetzt beim FC Denzlingen.
Marcel Baur, Martin Bury, Fabian Sexauer, Klasse 9b & Stefan-Zweig-Realschule Endingen
Di, 18. Dez 2012, 8:58 Uhr
Schülertexte
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Zischup: Wie sind Sie zum Sportclub Freiburg gekommen?
Schwehr: Ich wurde immer wieder von einem SC-Talentscout beobachtet. Ich hatte nach der D-Jugend ein Angebot vom SC Freiburg, in die B-Mädchen-Mannschaft des SCF zu wechseln. Allerdings habe ich dieses Angebot abgelehnt, da mir das Spielen mit den Jungs sehr viel Spaß machte. Nach einem Jahr C-Jugend haben sie mich dann wieder gefragt und dann habe ich auch zugesagt. Ich habe ein Jahr C-Jugend bei den Jungs übersprungen und war dann im Kader der SC Freiburg B-Mädchen in der Oberliga Baden-Württemberg.
Zischup: Wann haebn Sie beim SC Freiburg gespielt?
Schwehr: 2005 kam ich zum SCF. Ich habe drei Jahre bei den B-Mädchen in der Oberliga Baden-Württemberg gespielt. Ein Jahr bei der zweiten Frauenmannschaft, die ebenfalls in der Oberliga spielte. Das zweite Jahr bei den aktiven Frauen gehörte ich zum Kader der ersten Mannschaft – zur Bundesligamannschaft. Ich hatte drei Einsätze in der der Bundesliga. Auch in der südbadischen Auswahl war ich dabei. Ich besuchte die Lehrgänge der U15-, U16- und U17-Mannschaft der Südbadischen Auswahl und wurde zur Krönung beim DFB-Länderpokal in der Sportschule Duisburg auch für den DFB-Kader der U17-Nationalmannschaft nominiert, wo ich auch gegen Norwegen zum Einsatz kam.
Zischup: Welche Position spielen Sie, und macht es Ihnen Spaß, dort zu spielen?
Schwehr: Ich liebe alle Positionen, die offensiv sind. Bei den B-Mädchen habe ich immer auf der "10"
gespielt, mit der gleichen Rückennummer. Das ist die hängende Spitze, der Kopf des Spiels. Als ich dann in den aktiven Bereich kam, habe ich mich auf der Außenbahn am wohlsten gefühlt. Links oder rechts war mir egal. Durch meine beidfüßige Begabung konnte ich auf beiden Seiten gut spielen.
Zischup: Was für eine Rolle spielten Sie im Team, sind sie eher die Spielführerin, Strategin, Abräumerin?
Schwehr: Bei den B-Mädchen war ich in den letzten beiden Jahren Spielführerin und auch für die Freistöße und Eckbälle zuständig. Im aktiven Bereich war ich immer eine der Jüngsten, aber die Eckbälle habe ich dort auch weiterhin gemacht.
Jana Schwehr
Zischup: Wenn Sie etwas an Ihrem Team ändern könnten, was wäre das?
Schwehr: Ich war immer super zufrieden, wir waren in jedem Jahr eine super Mannschaft, die sich gut verstanden hat. Natürlich ist der Konkurrenzkampf beim SCF ziemlich hoch. Man musste in jedem Training alles geben, um am Wochenende in der Startelf oder überhaupt im Kader zu stehen. Wir waren immer 21 Spielerinnen und 15 konnten immer nur mit zu einem Spiel.
Zischup: Haben Sie ein Vorbild, wenn ja wer und warum?
Schwehr: Ich finde Lionel Messi einfach einen richtig, richtig guten Fußballer. Ich schaue mir gern an, wenn er bei meinem internationalen Lieblingsverein FC Barcelona die Gegenspieler stehen lässt.
Zischup: Hatten Sie Erfolge mit ihrem Team?
Schwehr: 2005/2006, 2006/2007, 2007/2008 wurden wir Bezirks-Hallenmeister und auch südbadischer Hallenmeister. In der Oberliga wurden wir in den drei Jahren, die ich bei den B-Mädchen gespielt habe, immer zweite und haben auch den Aufstieg verpasst. Für mich persönlich war die Berufung in den Bundesliga-Kader sowie den DFB-Kader mein größter persönlicher Erfolg. Doch dann, als ich alles erreicht hatte, was ich mir vorgenommen hatte, kam meine Verletzung. Ich habe mir den Mittelfuß gebrochen, die Fußwurzelknochen zerquetscht und verschoben, zwei Außenbänder und ein Innenband abgerissen. Nach der komplizierten OP und einer für mich ewigen Reha konnte ich erst nach einem Jahr und zwei Monaten wieder auf den Fußballplatz zurückkehren. Ich hätte beim SCF bleiben können, doch ich hatte immer wieder Schmerzen. Viermal wöchentliches Training war zu viel und ich habe mich deshalb für einen Wechsel zum PSV Freiburg entschieden. Beim PSV (Polizei-Sport-Verein Freiburg) war ich dann zwei Jahre und habe dort jedes Spiel in der Oberliga Baden-Württemberg gemacht. Durch Unstimmigkeiten mit der Trainerin habe ich in der Winterpause letzten Jahres wieder gewechselt und spiele nun beim FC Denzlingen (leider aus der Oberliga abgestiegen) und bin überglücklich dort.
Zischup: Was ist ihr Traumberuf und wieso?
Schwehr: Mein Traumberuf ist dieser, in dem ich auch arbeite, nämlich der der Erzieherin im Kindergarten. Ich arbeite im Kindergarten Wirbelwind in Sasbach. Die Kinder geben einem täglich so viel Liebe und Wärme, da lohnt es sich, die teils doch sehr anstrengende Arbeit zu leisten.
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