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Zischup-Interview

"Ich kann’s ja mal versuchen"

Finn Grundmann ist 17 Jahre alt, kommt aus Dänemark und ist seit eineinhalb Jahren Schüler am United World College in Freiburg. Rahel Rüdiger aus der Klasse 8a des Kollegs St. Sebastian hat ihn interviewt.  

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Zischup: Wie sind Sie auf die Idee gekommen, auf das Internat zu gehen?
Finn: Ich bin durch meine beste Freundin aus Hamburg auf die Idee gekommen. Sie hat sich während eines Austausches beworben. Als wir geskypt haben, hat sie mir davon erzählt. Ich habe mir die Website angeguckt und mir gedacht, dass ich es ja mal versuchen kann.
Zischup: Was mussten Sie alles tun, um einen Platz zu bekommen?
Finn: Ich musste erst eine schriftliche Bewerbung schreiben, in der man viele persönliche Daten angibt. Danach musste ich zwischen drei und vier kleine Aufsätze schreiben, in denen ich Fragen über mich beantwortet habe.

Zischup: Mit wie vielen Leuten leben Sie in einem Zimmer und aus welchen Ländern kommen sie?
Finn: Ich lebe mit drei weiteren Personen in einem Zimmer. Normalerweise sollten die aus drei verschiedenen Kontinenten kommen, aber ich habe ein bisschen Pech gehabt, da keine vier Kontinente vertreten sind. Ich komme aus Europa, einer kommt aus Syrien, ein weiterer kommt aus Palästina und der letzte kommt aus der Westsahara.
Zischup: Gibt es manchmal kulturelle Probleme mit anderen, da sie aus verschiedenen Ländern kommen?
Finn: Ja, es gibt kulturelle Unterschiede. Mein Zimmernachbar ist ein gutes Beispiel dafür: Für ihn ist es normal, um drei Uhr nachts ins Bett zu gehen und das Licht über Nacht anzulassen, da er es aus seinem Kulturkreis so kennt. Ich kann mit Licht gar nicht schlafen und gehe gegen elf Uhr ins Bett. Aber über solche Probleme kann man dann sprechen, und man findet immer eine Lösung.

Zischup: Wie oft im Jahr sehen Sie ihre Familie?
Finn: Dadurch, dass ich in Deutschland lebe, sehe ich meine Familie ungefähr drei- bis viermal im Jahr, aber für die meisten ist das seltener.
Zischup: Was war anders an Ihrer früheren Schule?
Finn: Ich war vorher auch nicht an einer normalen Schule, da sie ein eigenes Schulsystem hatte, das es nirgendwo anders gibt. Aber der Unterschied ist, dass ich an meiner früheren Schule mit Leuten aus drei Altersstufen in einer Klasse war und jetzt nur mit Leuten, die ungefähr das gleiche Alter haben wie ich. Außerdem ist es so, dass meine jetzige Schule ganz viel für mich strukturiert, während ich auf meiner vorherigen Schule das meiste selbst planen musste.
Zischup: Wie sieht der Tagesablauf eines normalen Schultages für Sie aus?
Finn: Ich stehe meistens um sieben Uhr morgens auf, dann mache ich mich fertig und gehe zum Frühstück. Um acht geht dann der Unterricht los. Ich habe in der Regel drei bis vier Unterrichtsblöcke. Von zwölf bis ein Uhr gibt es dann Mittagessen und um fünfzehn Uhr dreißig hört dann der Unterricht jeden Tag auf. Danach gibt es noch ein Freizeitprogramm, wo man zum Beispiel Sport oder etwas Kreatives machen kann. Das variiert jeden Tag. Ich gehe gerne zum Taekwondo.

Zischup: Welche schulischen Angebote gefallen Ihnen am besten?
Finn: Ich mag das Gesamtpaket, also die Kombination von verschiedenen Angeboten, und dass ich das selber aussuchen darf. Aber was ich cool finde, ist, dass wir einmal im Monat mittwochs einen Redner haben, der zu uns an die Schule kommt und über ein Thema, das ich meistens nicht kenne, einen Vortrag hält.
Zischup: Was gefällt Ihnen an Freiburg?
Finn: Ich finde es ziemlich cool, dass Freiburg mitten im Schwarzwald liegt und dass man im Winter Ski und im Sommer Mountainbike fahren oder wandern gehen kann.

Ressort: Schülertexte

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