"Ich dachte ans Aufgeben"
ZISCHUP-INTERVIEW mit dem Kroaten Ante Magdic.
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Zwischen 1991 und 2001 fand im früheren Jugoslawien eine Serie von Kriegen statt, die man auch Balkankriege nennt. Viele Menschen starben, viele verloren ihre Heimat. Zischup-Reporter Florian Ibishi aus der Klasse 9c des Droste-Hülshoff-Gymnasiums, Freiburg, wollte von Ante Magdic wissen, was ihm der Krieg genommen hat. Ante Magdic lebt schon seit 46 Jahren in Deutschland. Zischup-Reporter Florian ist sein Enkel.
Magdic: Ich habe während eines Urlaubes im ehemaligen Jugoslawien im Radio gehört, dass der Krieg ausgebrochen ist. Ich bin dann noch am gleichen Tag mit meiner Familie zurück nach Deutschland gefahren.
Zischup: Wie lange konnten Sie nicht in Ihr Heimatland reisen und zu Ihrem Haus?
Magdic: Vier Jahre lang konnte ich nicht zu meinem Haus, da das Gebiet besetzt war. Nach Ende des Kroatienkrieges bin ich dann im November 1995 wieder zum ersten Mal zu meinem Haus gefahren.
Zischup: Wie war es für Sie, nicht in Ihr Heimatland reisen zu können?
Magdic: Es war sehr schwer, nicht im mein Heimatland reisen zu können. Umso glücklicher war ich, als ich nach der Befreiung wieder zurückkonnte.
Zischup: Wie haben Sie Ihr Haus vorgefunden, welche Schäden hatte es?
Magdic: Mein Haus war total zerstört. Aus der Ruine wuchsen schon Bäume. Das zweite Stockwerk war komplett weg. Mein Grundstück war voll mit Minen, da es direkt an der Grenze des besetzten Gebietes lag.
Zischup: Wie lange hat der Wiederaufbau gedauert?
Magdic: Der Wiederaufbau ist immer noch nicht abgeschlossen. Der Rohbau war bereits innerhalb von einem Jahr fertig. Der Innenausbau dauert noch an, da ich den Ausbau selbst mache. Mein Grundstück wurde von der Regierung von Landminen gesäubert.
Zischup: Haben Sie nach der Zerstörung jemals daran gedacht, das Haus einfach aufzugeben?
Magdic: Anfangs schon, doch später nicht mehr! Ich habe viel Geld und Arbeit in das Haus investiert, das auf einmal weg war. Es soll ein Ort sein, in dem ich mit meiner Frau meinen Ruhestand genießen kann.
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