Social Media
"Hot Chip Challenge": Internet-Mutprobe wird zur Gefahr für Jugendliche
Ein Tortilla-Chip, gewürzt mit der schärfsten Chili der Welt – wer bekommt ihn runter? Viele Kinder und Jugendliche stellen sich der "Hot Chip Challenge". Und setzen ihre Gesundheit aufs Spiel.
afp
Mo, 11. Sep 2023, 21:46 Uhr
Panorama
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Menschen dokumentieren bei der , wie sie einen besonders scharfen Tortilla-Chip essen. Eine Mutprobe, die vor allem Jugendliche und Kinder fasziniert. Dabei ist extreme Schärfe gerade für Kinder und Jugendliche eine Gefahr. Davor warnt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR).
Der Chip, um den es geht, soll 500 Mal schärfer sein als Tabasco-Soße. Verantwortlich für die Schärfe von Chili-Produkten ist der Stoff Capsaicin. Wer Capsaicin in hohen Mengen zu sich nimmt, muss zum Beispiel eine Bluthochdruckkrise befürchten, wie das BfR warnt. Das heißt: Der Blutdruck steigt innerhalb kurzer Zeit stark an, was im schlimmsten Fall lebensbedrohlich wird. Die Schärfe kann außerdem starke Schleimhautreizungen, Übelkeit, Erbrechen und Atemnot verursachen. Kinder und Jugendliche reagieren dabei empfindlicher auf Capsaicin als Erwachsene, so das BfR.
Die Verbraucherzentrale des Saarlandes macht auf ein weiteres Risiko aufmerksam: Wer sich mit Resten von Chili-Pulver an den Händen in die Augen fasst, muss dort mit lang anhaltenden starken Reizungen rechnen. Gegen das starke Brennen im Mund durch Capsaicin hilft Wasser nicht. Da der Stoff aber fettlöslich ist, können Milch und Milchprodukte das Brennen lindern, wie das Landeszentrum für Ernährung Baden-Württemberg schreibt.
Und auch eine andere im Netz kursierende Mutprobe ist gefährlich. Ein Jugendlicher in Nordrhein-Westfalen könnte infolge einer im Onlinedienst Tiktok verbreiteten sogenannten Deo-Challenge gestorben sein. Ein entsprechender Zusammenhang werde nach dem Tod des Jugendlichen im Kreis Coesfeld geprüft, teilte die Polizei am Freitag mit. Die Beamten warnten Eltern vor den Gefahren des Internetphänomens. Bei der Deo-Challenge geht es darum, möglichst lange kaltes Deo-Spray auf die eigene Haut zu sprühen, was jedoch Schmerzen und Verbrennungen auslösen kann. In einer weiteren Variante wird das Deo-Spray eingeatmet. Es handelt sich um eine Art Mutprobe.
Einen tragischen Todesfall in diesem Zusammenhang gab es bereits im Januar in Schleswig-Holstein. Dort starb eine 17-Jährige nach einer Deo-Challenge. Der Vater der Jugendlichen warnte im Juli in der Bild-Zeitung vor den Gefahren.
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